Enttäuschung oder Stolz?

Hangard. Traurig sein? Das Ganze direkt abhaken? Vielleicht sogar ein bisschen stolz sein? Es gab viele Alternativen, wie das Hangarder Team am vergangenen Mittwochabend die 0:2-Niederlage im Saarlandpokal-Halbfinale vor rund 600 Zuschauern gegen den SV Mettlach verarbeiten konnte. Eigentlich gab es keinen Grund, die Köpfe hängen zu lassen

 Hände hoch! So wenig Gegenwehr wie es hier der Mettlacher Jörg Federmeyer gegen Hangards Francesco Furnari vormacht, zeigten die Gäste nicht. Hangard verlor am Ende mit 0:2. Foto: Ruppenthal

Hände hoch! So wenig Gegenwehr wie es hier der Mettlacher Jörg Federmeyer gegen Hangards Francesco Furnari vormacht, zeigten die Gäste nicht. Hangard verlor am Ende mit 0:2. Foto: Ruppenthal

Hangard. Traurig sein? Das Ganze direkt abhaken? Vielleicht sogar ein bisschen stolz sein? Es gab viele Alternativen, wie das Hangarder Team am vergangenen Mittwochabend die 0:2-Niederlage im Saarlandpokal-Halbfinale vor rund 600 Zuschauern gegen den SV Mettlach verarbeiten konnte. Eigentlich gab es keinen Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Denn die SVGG Hangard spielt eine unfassbare Saison: Das Team führt die Verbandsliga an, stand im Saarlandpokal und im Hallenmasters unter den letzten Vier. "Hätte ich das vor der Saison als Ziel ausgegeben, hätten sie mich gefragt: Hast du deine Tabletten gewechselt?", sagte beispielsweise Hangards Vorsitzender Martin Bölk. Und Geschäftsführer Sebastian Brüßel kündigte angesichts der ersten Heimniederlage in dieser Saison an: "Das Ergebnis passt mir nicht, aber jetzt müssen wir eben die restlichen Heimspiele gewinnen."Aber Fußballer können nicht so schnell zur Tagesordnung übergehen. Direkt nach dem Spiel gibt es nur die Enttäuschung über die verpasste Chance, im Finale den 1. FC Saarbrücken herauszufordern. Als die Mannschaft nach dem Spiel im Sportheim zusammensaß, hing bei vielen der Kopf ein wenig tiefer als sonst. Sätze, die gesprochen wurden, fingen meist mit "Hätte" und "Wäre" oder auch mit "Wenn" an. "Wenn ich hinter meinen Kopfball kurz nach dem 0:1 mehr Druck bekomme, schlägt er vielleicht im langen Eck ein und dann gehen wir mit einem 1:1 in die Pause", sagte Hangards Kapitän Eric Moosmann, der trotz einer Oberschenkel-Verletzung 70 Minuten lang spielte. "Aber es ist ganz wichtig, dass wir uns bewusst werden, dass wir trotzdem viel erreicht haben. Wir haben Köllerbach und Wiesbach geschlagen. Wenn wir jetzt die Köpfe in den Sand stecken, wäre das doppelt schlimm."

Während Mettlachs Trainer Werner Weiß vor allem den Hangarder Torhüter Tobias Jost und die kämpferische Leistung lobte, war Heinz Histing schon wieder beim nächsten Gegner. "Wenigstens gab es keine Verlängerung, sonst hätten wir noch mehr Kraft gelassen. Wir haben am Sonntag ein schweres Spiel gegen Furpach. Die stehen voll im Abstiegskampf und werden uns alles abverlangen."

Bei den Besuchern im Hangarder Sportheim hielt sich die Enttäuschung jedenfalls in Grenzen. Dem scherzhaft geäußerten Satz "Jetzt müsst ihr aber auch den FCS weghauen", folgte meistens die Ankündigung "Und nächstes Jahr sehen wir uns hier wieder." Denn sollte Hangard den Aufstieg in die Saarlandliga schaffen, wäre der SV Mettlach in der kommenden Saison einer von 17 Gegnern. Und die Aussicht auf eine Aufstiegsfeier am 29. Mai sollte alle hängenden Köpfe schnell wieder nach oben bringen.

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