Entspannte Lilien, willige Arminen

Bielefeld/Darmstadt · Norbert Meiers Worte klangen fast wie eine Drohung. „Der Wille wird entscheidend sein“, sagte der Trainer des Fußball-Zweitligisten Arminia Bielefeld.

Nur so können die Westfalen heute im Relegations-Hinspiel beim Drittligisten Darmstadt 98 (20.30 Uhr/HR und WDR) bestehen und den nächsten Schritt Richtung Klassenverbleib machen.

Den ersten waren die Arminen am vergangenen Sonntag gegangen. Durch das dramatische 3:2 bei Dynamo Dresden rettete sich der einstige Bundesligist in letzter Minute in die "Alles-oder-Nichts-Spiele". In diesen, so die vorherrschende Meinung, hat angeblich ja meistens der tieferklassige Verein den psychologischen Vorteil. In Bielefeld aber sieht man das nach zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen naturgemäß anders. Fabian Klos, der mit zwei Treffern in Dresden großen Anteil am Erfolg besaß, sprach von einer "Mannschaft, die den Kopf nicht hängen lässt. Wir haben uns an den eigenen Haaren aus der Scheiße gezogen."

Die "Lilien" bekleckerten sich indes am letzten Spieltag der 3. Liga beim 1:3 gegen Holstein Kiel keinesfalls mit Ruhm. Die Analyse von Norbert Meier ergab, dass Darmstadt Dominik Stroh-Engel (27 Ligatreffer) besitzt, "einen sehr gefährlichen Stürmer", und die Arminia auch "bei Standards hellwach" sein müsse.

Beim Gegner ist die Situation deutlich entspannter, von Druck keine Spur. Ganz im Gegenteil. "Das fabelhaft Unerwartete der Saison macht die Freude noch einmal größer", sagte Vereinspräsident Rüdiger Fritsch der Frankfurter Rundschau und schob die Favoritenrolle eindeutig Arminia Bielefeld zu: "Wenn man die Vergangenheit und die Rahmenbedingungen bei uns kennt, wäre ein Aufstieg ein sportliches Weltwunder."