Entscheidung basiert auf Erfolg

Saarlouis. Daniel Fontaine ist "das Ausnahmetalent der letzten Jahre im Saar-Handball" und "eine der beiden wichtigsten Säulen" seiner Mannschaft. So beschreibt ihn sein Verein, Handball-Zweitligist HG Saarlouis

 Sprunggewaltig und stark im Abschluss: Daniel Fontaine ist einer der Topspieler des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis. Foto: rup

Sprunggewaltig und stark im Abschluss: Daniel Fontaine ist einer der Topspieler des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis. Foto: rup

Saarlouis. Daniel Fontaine ist "das Ausnahmetalent der letzten Jahre im Saar-Handball" und "eine der beiden wichtigsten Säulen" seiner Mannschaft. So beschreibt ihn sein Verein, Handball-Zweitligist HG Saarlouis. Vergangene Woche verkündete die HG Fontaines wie auch Kapitän Danijel Grgics Vertragsverlängerung "als wichtigste Personalentscheidung für die kommende Runde". Während Grgics Einsatz gegen den TV Bittenfeld an diesem Samstag (19.30 Uhr in der Stadtgartenhalle) aufgrund eines Muskelfaserrisses in der Wade fraglich ist, wird Fontaine in seinem ersten Heimspiel nach der Vertragsverlängerung auflaufen. Auch der Einsatz des vor kurzem Vater gewordenen Aleksander Kokoszka ist noch nicht sicher. Er laboriert derzeit an einer Knöchelverletzung."Das schwierigste bei den Vertrags-Verhandlungen waren die Verhandlungen mit mir selbst", gesteht der 21-Jährige: "Ich musste mich entscheiden, was ich in der nächsten Zeit vorhabe und wohin ich genau will." Die Selbstreflexion vor der Unterzeichnung des neuen Vertrags hat sich gelohnt. Fontaine weiß jetzt ganz genau, was er will: "Ich will hier meine Ausbildung fertig machen und dabei weiter auf hohem Niveau Handball spielen", sagt der immer wieder von Bundesliga-Mannschaften umworbene Rückraum-Schütze. Derzeit absolviert er an der Fachhochschule für Verwaltung eine Ausbildung im Fachbereich Polizeivollzugsdienst und strebt eine Kommissar-Laufbahn an.

Dabei hatte sich Fontaine nach seinem Schulabschluss in eine ganz andere Richtung orientiert: "Eigentlich wollte ich Versicherungs-Kaufmann werden. Ich hatte auch schon einen Ausbildungsplatz. Aber dann kam die Zusage der Sportfördergruppe, und ich ging zur Polizei." Zwar hatte er auch diesen Bereich als mögliches Berufsfeld schon immer "im Hinterkopf", konnte sich aber mit dem Gedanken, bei der Polizei eine Ausbildung zu machen, "nicht anfreunden", wie er gesteht. Mittlerweile hat er die Ausbildung zur Hälfte hinter sich und sich damit mehr als angefreundet ("Die Arbeit macht mir richtig Spaß").

2012 endet die Ausbildung - genau wie sein neuer Vertrag mit der HG Saarlouis. Vorausgesetzt, der Verein qualifiziert sich für die eingleisige 2. Liga. "Meiner Meinung nach ist es ausgeschlossen, auch bei einem Abstieg in die 3. Liga noch in Saarlouis zu bleiben", gibt Fontaine zu und erklärt auch, warum er das so sieht: "Für einen Spieler wird es nochmal schwerer, wieder hoch zu kommen. Außerdem haben auch andere Vereine schon signalisiert, dass ich bei ihnen meine Ausbildung abschließen könnte."

Was nach dem Abschluss seiner Ausbildung kommt, weiß der 21-Jährige noch nicht: "Natürlich ist es der Traum eines jeden Handballers, als Profi sein Geld zu verdienen." Doch der auf der Platte sprunggewaltige Rückraumspieler ist durchaus bodenständig und siedelt die Priorität seiner sportliche Karriere (noch) hinter der seiner beruflichen an.

Nachdem das Saarlouiser Urgestein - er spielt seit seinem vierten Lebensjahr für die HG - sich darüber im Klaren war, wie es beruflich weitergehen soll, fiel ihm die Vertragsverlängerung nicht schwer. "Ich habe absolut keine Bedenken. Wir hatten wegen vieler Neuzugänge am Anfang der Saison vor allem in der Deckung extreme Probleme. Aber das hat sich enorm verbessert", erklärt Fontaine und sieht in Kreisläufer Bartosz Janiszewski einen wesentlichen Grund dieser Steigerung: "Bartek ist ein echter Koloss, der auch richtig zulangt. Das gab uns schon vor der WM-Pause im Januar einen richtigen Schub. Und jetzt sind unsere Leistungen auch in der Deckung richtig ordentlich."

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