Engels macht HGS wieder variabler

Saarlouis · Die HG Saarlouis hat eine umkämpfte Partie gedreht und vor 1100 Zuschauern in der Stadtgartenhalle gegen die Rimpar Wölfe mit 29:28 (12:14) gewonnen. Seinen Anteil daran hatte auch Rückkehrer Marcel Engels.

 Gut gemacht, Junge: Saarlouis' Torwart Darius Jonczyk (l.) beglückwünscht Marcel Engels nach dem knappen Sieg gegen Rimpar. Der zeigte nach langer Verletzungspause eine gute Leistung. Foto: Ruppenthal

Gut gemacht, Junge: Saarlouis' Torwart Darius Jonczyk (l.) beglückwünscht Marcel Engels nach dem knappen Sieg gegen Rimpar. Der zeigte nach langer Verletzungspause eine gute Leistung. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Annina Becker ist Spielführerin der weiblichen E-Jugend der HG Saarlouis . Als Tabellenführer durfte die Mannschaft am Samstag mit den Zweitliga-Herren zum Spiel gegen die Rimpar Wölfe einlaufen. Von Nervosität keine Spur. "Warum auch?", fragte Annina, "wir haben das doch schon öfter gemacht". Ganz anders die Gefühlslage bei Marcel Engels. Beim Pflichtspiel-Debüt des Rückraumspielers in der Saarlouiser Stadtgartenhalle musste die HGS gewinnen, um den Abstand zum Tabellenende zu wahren. "Als ich aufgestanden bin heute Morgen, war es noch nicht so schlimm. Aber bis zum Abend bin ich dann doch richtig nervös geworden", sagte Engels: "Ich bin froh, dass ich ein paar Akzente setzen und der Mannschaft wieder helfen konnte." Und diese gewann ihr Heimspiel mit 29:28 (12:14).

Engels hatte zunächst von der Bank aus beobachten müssen, wie die Gäste auf 7:3 davon zogen. Trainer Jörg Bohrmann reagierte nach elf Minuten, brachte den Rückkehrer - und stellte die Abwehr auf eine 6-0-Formation um. Kaum zwei Minuten später saß der 1,90-Meter-Mann wieder auf der Bank. Zeitstrafe gegen Engels, der mit dem 8:11 (19. Minute) sein erstes Saisontor erzielte. "Ich muss mir die Routine im Training wieder erarbeiten", sagte Engels, der dreieinhalb Monate wegen eines Risses am Syndesmoseband fehlte, "ich hatte noch einige überhastete Würfe". Insgesamt war die HGS im Abschluss zu hektisch, musste froh sein, dass die Gäste zur Pause nur mit 14:12 führten.

Nach der Pause stellte Bohrmann die Abwehr erneut um. Er zog Iban Meoki nach vorne, um die Kreise von Wölfe-Spielmacher Patrick Schmidt zu stören. Gerade, als sich die Gäste darauf einstellten, wechselte Bohrmann wieder das System. "Für den Außenstehenden sind das vielleicht Kleinigkeiten", sagte HGS-Manager Richard Jungmann, "aber sie können auf dem Niveau eine Partie entscheiden". Tatsächlich begann die beste Phase der Saarlouiser. Jerome Müller glich zum 16:16 aus (36.). Martin Murawski sorgte wenig später für die erste Führung seit dem 1:0. Saarlouis zog auf 25:20 davon. 1100 Zuschauer verwandelten die Halle in ein Tollhaus.

"In der ersten Halbzeit waren wir zu nervös im Abschluss. Aber was die Jungs im zweiten Abschnitt gegen die beste Abwehr der Liga gezeigt haben, war enorm effektiv", lobte HGS-Torwart Patrick Schulz seine Vorderleute. Auch er hatte seinen Anteil, hielt sieben schwere Würfe und dazu einen Siebenmeter. "Ich muss am Ende noch zwei halten, dann müssen wir vielleicht nicht mehr so zittern", sagte Schulz selbstkritisch. Denn Rimpar kam noch einmal ins Spiel - auch weil sich Saarlouis Ballverluste leistete. So fiel die Entscheidung erst 63 Sekunden vor der Schluss-Sirene. Lars Weissgerber passte zu Meoki, der per Kempa-Trick das 29:27 besorgte. Rimpars Julian Sauter konnte nur noch zum 29:28-Endstand treffen. "Mit Marcel haben wir wieder mehr Variationsmöglichkeiten in der Abwehr", sagte Bohrmann über Engels Rückkehr: "Wir müssen kommenden Sonntag beim Schlusslicht in Rostock nachlegen. Dann sind wir mit 15 Punkten dort, wo wir sein wollten."

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