Endlich wieder ein Sieg

Dirmingen/Uchtelfangen. Die gute Nachricht vorweg: Nach zuletzt sieben Niederlagen in Folge haben die Handballfreunde Illtal (HFI) mal wieder gewonnen. Vor über 500 Zuschauern gewannen die Zebras am Sonntagabend ein nervenaufreibendes Heimspiel gegen den Saar-Rivalen SGH St. Ingbert mit 32:31 (18:17). Den Gästen gelang nach der fünften Minute (3:4) keine Führung mehr

Dirmingen/Uchtelfangen. Die gute Nachricht vorweg: Nach zuletzt sieben Niederlagen in Folge haben die Handballfreunde Illtal (HFI) mal wieder gewonnen. Vor über 500 Zuschauern gewannen die Zebras am Sonntagabend ein nervenaufreibendes Heimspiel gegen den Saar-Rivalen SGH St. Ingbert mit 32:31 (18:17). Den Gästen gelang nach der fünften Minute (3:4) keine Führung mehr.

Wer jedoch in der Halle war und etwas genauer hinschaute, der sah weit mehr, als es die nackten Zahlen auszudrücken vermögen. Ja, die Illtaler Zebras sind weich geworden: Das Doping vor dem Spiel waren Schokotörtchen anstatt den traditionellen Bungertschen Nussecken. Die Trainingsshirts sind neuerdings babyblau. Bleibt ein Spieler am Boden liegen, ist sofort ein Wehwehchenheiler mit kühlendem Eis zugegen; in den vergangenen Jahren gab's Eis allenfalls im Longdrink. Der Siegeskasten Bier ist heuer bunt durchmischt mit Mixery und Radler. Man benutzt Softies statt Tempo-Taschentüchern.

Im Spiegel des Spiels sieht das dann so aus: Ein Großteil der Spieler ist von Selbstzweifeln so durchlöchert, dass die Unsicherheit in großen Tropfen aufs Parkett perlt und offenbar auch den Ball glitschig macht. Die vielen technischen Fehler sind anders kaum zu erklären. "Es ist doch klar, dass wir derzeit nicht vor Selbstbewusstsein strotzen", sagte Trainer Peter Monz. "Wir stehen saumäßig unter Druck, sind zum Siegen verdammt. Klar, dass manche mit dieser neuen Situation noch nicht klarkommen", meinte auch Rückraumspieler Andreas Rokay.

Der feuer-erprobte 24-jährige Krafthandballer selbst schien am Sonntag durch die Drucksituation jedoch eher beflügelt als gelähmt. Insgesamt trug er elf Tore zum Sieg bei und war der, der gleich zu Beginn des Spiels mit der nötigen Chuzpe zu Werke ging. Vier der ersten fünf HFI-Treffer gingen auf sein Konto. Rokay: "Wir haben ja bisher, Homburg ausgenommen, nicht schlecht gespielt. Heute hatten wir am Ende anstatt Pech auch mal Glück." Und was für eins: Spielstand 31:30, 45 Sekunden vor dem Abpfiff, die SGH in Ballbesitz. Die Illtaler Abwehr wankt, aber hält, und Hendrik "Roggisch" Schäfer kommt 30 Sekunden vor Schluss jubelnd an den Ball. Doch der Abwehrspezialist beweist erneut seine Angriffsfähigkeit durch einen katastrophalen Fehlpass, den Holger Lührs abfangen und zum 31:31 verwerten kann.

Jetzt geht es nur noch mit Stiernacken. Gut, dass zumindest ein Zebra den noch hat: Marco Heidemann schnaubt los und keult, während die meisten Zuschauer noch am Fluchen sind, den Ball mit Entschlossenheit und dem Schlusspfiff in den Kasten. 32:31. Der Rest ist Masseneuphorie und Herdenkuscheln.

Einer steht etwas abseits und schaut bedrückt. Es ist jedoch mehr die Gesundheit als die Laune, die bei Torhüter und Torsten Schramm angeschlagen ist. Grippe im Anmarsch. Dabei hätte gerade Schramm allen Grund zum Feiern, hatte der Kapitän doch maßgeblichen Anteil am Sieg seiner Mannschaft. "Ganz hervorragende Leistung", loben Ex-Trainer Krzysztof Wroblewski sowie die SGH-Betreuer unisono. Apropos Wroblewski: Am Sonntag erlebte ein Spielzug aus der "Schischek"-Ära regelrechte Renaissance. Durch ein antrittsbetontes Langkreuzen kamen die stämmigeren Zebras mehrere Male zum Torferfolg.

Die Tore für Illtal erzielten: Rokay 11/3, Liebetrau 6, Nomine 5, Sinnwell 5, Heidemann 2, Schäfer 1, Menzer 1 , Zeitz 1

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