Wer folgt auf die Hertha aus Wiesbach?Rekordteilnehmer Neunkirchen kann Rekordsieger werden Titelverteidiger Hertha Wiesbach ist bestens gerüstet Der SV Auersmacher hat seinen dritten Titel im Visier SV Limbach/Dorf will jedes Tor wie einen Sieg feier
Homburg. Der FC Hertha Wiesbach, die Sportfreunde Köllerbach, der SV Auersmacher, Borussia Neunkirchen, der FSV Jägersburg, der VfB Theley, der SV Losheim und der SV Limbach/Dorf - das sind die acht Protagonisten, die am kommenden Sonntag ab 13 Uhr im Sportzentrum Homburg-Erbach beim 18. Volksbanken-Hallenmasters um die Krone des saarländischen Hallenfußballs kämpfen
Homburg. Der FC Hertha Wiesbach, die Sportfreunde Köllerbach, der SV Auersmacher, Borussia Neunkirchen, der FSV Jägersburg, der VfB Theley, der SV Losheim und der SV Limbach/Dorf - das sind die acht Protagonisten, die am kommenden Sonntag ab 13 Uhr im Sportzentrum Homburg-Erbach beim 18. Volksbanken-Hallenmasters um die Krone des saarländischen Hallenfußballs kämpfen. Einen ausgemachten Favoriten gibt es nicht - zu stark, zu gleichmäßig präsentierten sich alle Finalteilnehmer bei den einzelnen Qualifikations-Turnieren.
Weil es rund um das Sportzentrum mit Parkmöglichkeiten angesichts der erwarteten 3000 Zuschauer eher düster aussieht, sollten die Zuschauer frühzeitig anreisen. Das Finale ist für 18 Uhr angesetzt. Dann wissen wir, wer der Nachfolger des FC Wiesbach wird. red
Neunkirchen. Das Masters ohne Borussia Neunkirchen? Das ist kaum vorstellbar. Von 18 Endturnieren waren die Borussen bei 14 dabei. Drei Mal (2002, 2003 und 2008) gewannen die Hüttenstädter das Turnier. Damit sind die Borussen mit Halberg Brebach und dem FV Eppelborn (ebenfalls drei Erfolge) Rekordsieger. "Wir wollen auch dieses Mal versuchen, das Ding zu gewinnen", sagt Borussen-Trainer Kurt Knoll. Mit einem weiteren Erfolg wären die Borussen alleiniger Rekordsieger.
Mit der bisherigen Hallenrunde seiner Elf ist der neue Borussen-Trainer, der die Mannschaft im Dezember übernahm, zufrieden. "Wir haben mehr erreicht, als ich gedacht hätte", sagt Knoll. "Sollten wir gewinnen, wäre das sicher auch gut für das Selbstvertrauen und damit für die Rückrunde auf dem Feld." Am Samstag, 27. Februar, starten die Borussen gegen die SF Köllerbach in die Rückserie, in der sie gegen den Abstieg kämpfen. sem
Wiesbach. Riesengroß war der Jubel des FC Hertha Wiesbach beim Masters-Turnier 2009. Durch ein 6:3 gegen Verbandsligist FV Diefflen sicherte sich der Saarlandligist damals den ersten Masters-Titel seiner Vereinsgeschichte. Überragend waren die Brüder Carsten und Patrick Ackermann, die zusammen 17 Mal für Wiesbach trafen.
Die beiden glänzten bislang auch bei den Qualifikationsturnieren. Obwohl Wiesbach als Titelverteidiger automatisch qualifiziert war, gab der FC richtig Gas und sammelte 101,25 Punkte. "Dass wir die 100-Punkte-Marke geknackt haben, ist Rekord für uns. Wir sind also gerüstet", sagt Carsten Ackermann. "Wir wollen, wie es der Name sagt, als Titelverteidiger natürlich unseren Titel verteidigen", gibt Ackermann das Ziel vor. Das wird aber nicht einfach. In der Vorrunde warten Köllerbach und Auersmacher. "Ein Großer wird rausfliegen, wir werden es aber nicht sein", sagt Ackermann. sem
Auersmacher. 1995 und 2005 gewann der SV Auersmacher das Masters. Beim Titelgewinn 2005 erzielte Andreas Wellner 23 Sekunden vor dem Ende in der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle den 3:2-Siegtreffer gegen den SV Röchling Völklingen. "Da fiel mir der Ball unglücklich auf den Fuß", scherzt Wellner. Fünf Jahre später würde er gerne wieder den Siegerpokal in die Höhe stemmen. "Wir fahren nicht zum Masters, um nur so ein bisschen mitzuspielen, sondern wir wollen das Bestmögliche rausholen", sagt der 29-Jährige selbstbewusst.
Seine Mannschaft überzeugte in der Qualifikation vor allem durch technisch starken Fußball. Mit 121,15 Punkten wurde der Oberligist Zweiter der Qualifikationswertung. Beim Masters trifft Auersmacher in der Vorrunde gleich auf Wiesbach und Köllerbach. "Die Gruppe hat es in sich", sagt Wellner, "aber ich sehe das eher als Vorteil für uns, denn dann ist gleich die nötige Brisanz da." sem
Limbach. Das berühmte Duell "David gegen Goliath" wartet auf den SV Limbach/Dorf beim Masters. Der einzige Landesligist im Teilnehmerfeld ist in der Gruppe A mit Titelverteidiger FC Hertha Wiesbach, den SF Köllerbach und dem SV Auersmacher krasser Außenseiter. "Man muss es halt nehmen, wie es kommt", sagt SVL-Mittelfeldspieler Dustin Hoffmann zur Auslosung. "Die Favoritenrolle ist da natürlich klar vergeben. Wir können ohne Druck aufspielen. Die einzigen, die was zu verlieren haben, sind unsere Gegner", fügt sein Mitspieler Patrick Backes hinzu, "wir werden einfach jedes Tor wie einen Masters-Sieg feiern."
Unabhängig vom Ausgang freut man sich beim SV Limbach/Dorf auf die erste Masters-Teilnahme der Vereinsgeschichte. "Die Jungs sollen Spaß haben. Als Landesliga-Spieler hat man nicht so oft die Möglichkeit, vor 3000 Zuschauern zu spielen", sagt Spielertrainer Thorsten Schütte. sem
Köllerbach. "Ich war 2009 beim Masters-Finale in Völklingen und habe mir dieses Spektakel angeschaut. Da habe ich mir gedacht: Da müssen wir auch hin", erklärt Köllerbachs Sportlicher Leiter Peter Groß. So entschlossen sich die Sportfreunde, statt vier Turnieren wie in den Vorjahren diesmal sieben zu spielen. "Die Mannschaft hat das gerne gemacht. Wir mussten niemanden zwingen", so Groß.
Von Beginn an gaben die SF in der Halle Gas. Gleich bei der ersten Turnierteilnahme in Hühnerfeld siegte Köllerbach - der Beginn einer beispiellosen Erfolgsserie. Sieben Turniere spielten die SFK, sechs Mal hielten sie den Siegerpokal in den Händen. Mit 162,5 Qualifikationspunkten stellte der Oberligist einen neuen Qualifikationsrekord auf. Die alte Bestmarke des SV Auersmacher (119,1 Punkte in 06/07) wurde deutlich verbessert. "Wir haben viele echte Straßenfußballer dabei", verrät Groß das Köllerbacher Erfolgsgeheimnis. sem
Jägersburg. 2008 war Fußball-Saarlandligist FSV Jägersburg zum ersten Mal beim Volksbanken-Masters mit dabei. "Eigentlich waren wir da schon im Halbfinale, sind dann aber doch noch ausgeschieden", erinnert sich Mittelfeldspieler Sascha Meyer. Nach einem Auftaktsieg gegen den FC Homburg führte Jägersburg im zweiten Gruppenspiel bis Sekunden vor Schluss mit 1:0 gegen den SV Mettlach. Ein Sieg hätte zum Halbfinale gereicht. Doch dann gelang Mettlach noch das 1:1, und der FSV musste nach einem 1:2 gegen Borussia Neunkirchen die Segel streichen. Im Winter 08/09 legte Jägersburg keinen Wert auf die Hallenrunde, war Verbandsliga-Tabellenführer und konzentrierte sich auf die Feldrunde. "Jetzt wollten wir aber wieder zum Masters, zumal es in Erbach direkt vor unserer Haustür ist", erklärt Meyer. Und dort haben Meyer und seine Mannschaftskollegen ein klares Ziel: "Wir wollen ins Halbfinale." sem
Theley. Qualifikation zum Hallenmasters geschafft, vermeldete der Tabellenführer der Fußball-Verbandsliga Saar, der VfB Theley, am 24. Januar. Mit einem zweiten Platz beim Turnier des FV Eppelborn sicherte sich der Traditionsclub vom Schaumberg in letzter Minute als Achter der Qualifikationswertung das Ticket für Homburg-Erbach. "Damit hätten wir nie gerechnet, deshalb sind wir auch stolz", sagt VfB-Stürmer Jan Morsch. Theley spielte im Winter nur vier Turniere. "Unser Ziel ist der Aufstieg in die Saarlandliga, deshalb war die Masters-Qualifikation eigentlich nie ein Thema für uns", so Morsch. In der Gruppe B mit Borussia Neunkirchen, Jägersburg und dem SV Losheim könnte für Theley sogar der Halbfinal-Einzug drin sein. Das ist auch das Ziel des VfB. "Bei unserer letzten Teilnahme 2005 flogen wir in der Vorrunde raus, das soll nicht wieder passieren", so VfB-Mittelfeldspieler Dominik Merz. sem
Losheim. Von 1996 bis 2000 war der SV Losheim - damals noch als Kreis- beziehungsweise Bezirksligist - Stammgast beim Masters. 1996 wurde Losheim nach einem 3:2 gegen den SC Halberg Brebach als A-Ligist gar sensationell Dritter. Damals wirbelten vor allem die Brüder Jörg und Eric Forster für den SVL. Nach einer weiteren Teilnahme 2003 war für Losheim Masters-Pause. Bis zu diesem Winter. Überraschend schaffte die junge Mannschaft von Spielertrainer Faruk Kremic als Sechster der Qualifikationswertung den Sprung. "Das wird ein Mega-Highlight für uns", sagt SVL-Spieler Daniel Mohm, der schon "richtig heiß" ist. Das sind auch die Losheimer Fans: Ein örtliches Kreditinstitut stellt dem Verein drei Busse kostenlos zur Verfügung. "Zwei sind schon voll, zudem kommen noch viele Fans mit Autos. Wir rechnen mit 200 Anhängern", erklärt der Vereinsvorsitzende Hans-Joachim Schmidt. sem
Hintergrund
Bei 45 Turnieren hatten die saarländischen Fußballmannschaften die Möglichkeit, sich für das Masters zu qualifizieren - eine neue Rekordzahl (2008/09: 42 Turniere). Es fielen 12 712 Tore - im Schnitt 282,5 Treffer pro Turnier. Insgesamt 37 856 Zuschauer besuchten die Turniere. Wenn das Finalturnier wie in den vergangenen Jahren wieder ausverkauft ist, hätten rund 41 000 Besucher die Hallenserie verfolgt. Im Vorjahr waren es inklusive Finalturnier 39 719. Seit Beginn der Masters-Serie kamen 623 770 Zuschauer in die Hallen. sem