Emotionaler Höhepunkt der Saison

Saarlouis · Mehr Brisanz, mehr Spannung, mehr Drama geht nicht: René Spandauw, als Trainer bei den Saarlouis Royals nicht mehr gewollt, tritt diesen Samstag an seiner alten Wirkungsstätte mit seinem neuen Verein Halle an.

 In der vergangenen Saison, der elften seiner Amtszeit, führte René Spandauw (Mitte) sein Team bis ins Meisterschafts-Finale. Nun will der 57-Jährige die Halle Lions voranbringen. Foto: Ruppenthal

In der vergangenen Saison, der elften seiner Amtszeit, führte René Spandauw (Mitte) sein Team bis ins Meisterschafts-Finale. Nun will der 57-Jährige die Halle Lions voranbringen. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

René Spandauw ist wieder da. Seit Freitagnachmittag ist der langjährige Erfolgstrainer der Saarlouis Royals wieder im Saarland. Nur diesmal als Gegner - in einem Spiel, das gerne als Höhepunkt der Saison bezeichnet werden darf. Denn mehr Emotionen, mehr Spannung als vor dem Duell der Royals an diesem Samstag (19.30 Uhr, Stadtgartenhalle) mit den Halle Lions, Spandauws neuem Team, geht nicht.

Heimspiel für Spandauw?

Dass so viel Brisanz in der Partie steckt, liegt auch an der Art und Weise, wie die Zusammenarbeit nach elf Jahren auseinander gegangen war. Die Royals hatten erst nach dem letzten Spiel, ohne Danksagung oder Nennung von Gründen, in einer knappen Mitteilung die gescheiterten Vertragsverhandlungen verkündet, nachdem sich die Trennung schon über Wochen abgezeichnet hatte. Spandauw, der die Umstände in der Mittwoch-Ausgabe der SZ "unglücklich" und "unnötig" nannte, will das nicht weiter thematisieren. Vielmehr freut er sich - vor allem auf die Fans der Royals, von denen viele damals mit großem Unverständnis reagierten.

"Ich glaube schon, dass es ein schöner, warmer Empfang wird", sagt Spandauw: "Ich habe vor dem Spiel auch viele Anfragen erhalten, ich solle Schals oder Poster meiner neuen Mannschaft mitbringen." Also Heimspiel-Atmosphäre für die Lions in der Stadtgartenhalle?

Zumindest für Spandauw, der "aus Neugier" am liebsten auch einen Blick in die Kabine der Heimmannschaft werfen würde, "um zu sehen, wie es da aussieht, was sich verändert hat. Und ich habe auch noch einen Spind auszuräumen mit ein paar alten Sachen. Schuhe, Strümpfe, ein Handtuch. Aber alles gewaschen", sagt Spandauw und lacht.

Gute Laune bringt Spandauw schon mal mit. Aber wenn das Spiel beginnt, dürfte es heiß hergehen. Auch weil in Saarlouis mit Angela Tisdale eine Spielerin im Kader steht, die 2011 überraschend nach der Weihnachtspause nicht mehr zu den Halle Lions zurückgekehrt war. Wird sie gegen ihren Ex-Verein auftrumpfen?

Barnert und Dowe sind fit

Die Verantwortlichen der Royals, die im ersten Heimspiel der Saison gegen Wasserburg bitter enttäuschten (38:90), rechnen auf jeden Fall mit einem emotionsgeladenen Duell. "Darüber braucht man wohl an dieser Stelle kein Wort zu verlieren", teilte Sprecher Mike Caspers mit. Die Topspielerinnen Stina Barnert und Amanda Dowe, die am vergangenen Sonntag bei der Niederlage gegen Aufsteiger Keltern (68:81) verletzungs- und krankheitsbedingt pausieren mussten, stehen Trainer Saulius Vadopalas wieder zur Verfügung. Ebenso Neuzugang Sabine Niedola, vor der Spandauw Respekt hat: "Die ist richtig gut. Ich wollte sie schon mal vor vier Jahren nach Saarlouis holen, damals war sie aber viel zu teuer."

Was seine eigene Mannschaft angeht, die ebenso wie Saarlouis mit einem Sieg und zwei Niederlagen in die Runde gestartet ist, gibt sich der Meistertrainer der Royals von 2009 und 2010 gelassen. "Die Mannschaft ist sehr jung, es fehlt ihr an Erfahrung. Deswegen spielen wir zu einem so frühen Zeitpunkt in der Saison auch mit Höhen und Tiefen", erläutert Spandauw: "Aber: Wir haben eine Chance, weil wir talentiert sind, weil wir auf dem Platz Spaß haben und weil die Mädels richtig kämpfen können."

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