Biathlon-Weltcup in Hochfilzen Emotionale Rückkehr an die historische Stätte

München · Biathlon-Königin Laura Dahlmeier steigt heute in Hochfilzen in den Weltcup ein. Dort hatte sie im Februar 2017 triumphiert.

 Laura Dahlmeier krönte sich im Februar 2017 in Hochfilzen zur Biathlon-Königin. Jetzt kehrt sie an den Ort ihres Triumphes zurück.

Laura Dahlmeier krönte sich im Februar 2017 in Hochfilzen zur Biathlon-Königin. Jetzt kehrt sie an den Ort ihres Triumphes zurück.

Foto: dpa/Martin Schutt

Auf die Rückkehr an den Ort ihres WM-Märchens freut sich Biathlon-Königin Laura Dahlmeier ganz besonders. „Hochfilzen ist voller positiver Erinnerungen. Schön, wieder herzukommen“, schrieb die 24-Jährige auf ihrer Facebook-Seite. Für Dahlmeier, die bei den Weltmeisterschaften im Februar mit fünf Titeln und einmal Silber Geschichte geschrieben hatte, ist es ein verspäteter Saisoneinstieg. Den Weltcup-Auftakt in Östersund verpasste sie wegen einer Erkältung – jetzt fiebert sie ihrem emotionalen Einstand in Österreich „erst recht“ entgegen.

Und Dahlmeier trifft gleich auf harte Konkurrenz aus dem eigenen Lager. So hatte Denise Herrmann ihre prominente Kollegin im hohen Norden mit ihren ersten beiden Weltcup-Erfolgen glänzend vertreten. Nun kommt es also erstmals zum mit Spannung erwarteten Duell der Aufsteigerin mit der bisherigen Überfliegerin.

Doch Dahlmeier bremst die Erwartungen. „Dass meine Form gleich bei 100 Prozent sein wird, glaube ich ehrlich gesagt nicht. Wunderdinge erwarte ich nach der Krankheit eher nicht“, sagte sie vor den Rennen von Freitag bis Sonntag zurückhaltend. Dies sei für sie vielmehr eine Standortbestimmung. „Das heißt, ich muss jetzt in den Wettkampfrhythmus reinkommen“, ergänzte Dahlmeier. Das Wichtigste aber: Sie sei nun „wieder komplett gesund“. Am vergangenen Wochenende hatte sie bereits bei einem kleineren Rennen im österreichischen Seefeld teilgenommen.

Doch trotz Dahlmeiers Startproblemen in die Olympia-Saison sieht sich Denise Herrmann noch nicht auf Augenhöhe. „Zu Laura fehlt mir noch sehr, sehr viel. Sie legt eine unglaubliche Konstanz hin und ist die beste Biathletin der Gegenwart“, sagte die 28-Jährige voller Respekt.

Mit Blick auf die Winterspiele in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) sprach Herrmann aber von einer „super Konstellation für Biathlon-Deutschland“, denn: „Ich habe das Privileg, mit ihr zu trainieren. Wir pushen uns immer gegenseitig, auch mal mit kurzen Sprints. Da ist sie auch scharf drauf, sich mit mir zu messen.“ Das kann Dahlmeier nun auch im Wettkampf – erst heute (ab 14 Uhr/ARD und Eurosport; Männer um 11.30 Uhr) im Sprint über 7,5 Kilometer, dann morgen in der Verfolgung über zehn Kilometer.

Auch wenn die ehrgeizige Herrmann, die erst im vergangenen Winter vom Langlauf- ins Biathlon-Lager gewechselt war, Vergleiche mit Dahlmeier scheut – Geschmack am Gewinnen hat sie bekommen. „Daran könnte man sich gewöhnen. Wenn man am Start ist, will man das Optimum herausholen“, sagte sie. Ihr sei aber auch klar, „dass das kein Selbstläufer ist und ich speziell beim Schießen weiter konsequent an mir arbeiten muss“. Sie sei deshalb „einfach nur glücklich“, fügte sie an, „dass ich in Hochfilzen dabei sein kann. Das war ja vor den ersten Weltcup-Rennen noch überhaupt nicht klar.“ Im Frühjahr sei sie noch als Zuschauer zur WM nach Hochfilzen gefahren, „und jetzt, ein paar Monate später, stehe ich dort selbst am Start“. Zusammen mit Biathlon-Königin Laura Dahlmeier.

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