EM als "Beschleuniger" für Berlin

Leipzig/Saarbrücken. Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Nichts anderes als die Heim-Weltmeisterschaften haben die deutschen Leichtathleten in diesem Jahr im Kopf. Das gilt auch für diejenigen saarländischen Leichtathleten, die internationale Ambitionen haben. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass beispielsweise 400-Meter-Läufer Simon Kirch vom SV schlau

 Erst auf der Ziellinie wurde Simon Kirch, rechts, von Thomas Goller (blaues Trikot) bei der Hallen-DM in Leipzig abgefangen. Kirch und Goller werden bei der Hallen-EM in Turin (6. bis 8. März) gemeinsam in der 4x400-Meter-Staffel an den Start gehen. Foto: von der Laage

Erst auf der Ziellinie wurde Simon Kirch, rechts, von Thomas Goller (blaues Trikot) bei der Hallen-DM in Leipzig abgefangen. Kirch und Goller werden bei der Hallen-EM in Turin (6. bis 8. März) gemeinsam in der 4x400-Meter-Staffel an den Start gehen. Foto: von der Laage

Leipzig/Saarbrücken. Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Nichts anderes als die Heim-Weltmeisterschaften haben die deutschen Leichtathleten in diesem Jahr im Kopf. Das gilt auch für diejenigen saarländischen Leichtathleten, die internationale Ambitionen haben. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass beispielsweise 400-Meter-Läufer Simon Kirch vom SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken "am Mittwoch schon mit der Vorbereitung auf den Sommer beginnt", wie er nach seinem zweiten Platz bei der Hallen-DM am Sonntag in Leipzig verlauten ließ.

Die blaue Bahn im Berliner Olympiastadion, in dem Mitte August die WM stattfindet, spukt natürlich auch in Kirchs Kopf herum. Deswegen wird er die Hallen-EM in Turin, für die er gestern vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) nominiert wurde, zwar als Schmankerl mitnehmen, verzichtet aber trotz erfüllter Norm auf einen Einzelstart und will nur die Staffel in Angriff nehmen. "Vergangenes Jahr wollte ich auch in der Halle gut sein und hatte dann hintenraus im Sommer in Wattenscheid und Peking nicht mehr viel drauf. Daraus haben wir gelernt", erklärt Simon Kirch seinen Einzel-Verzicht.

Der DLV nominierte gestern insgesamt 38 Athleten für Turin. "Vor ein paar Tagen sind wir noch davon ausgegangen, dass sich etwa 30 Athleten einen Platz erkämpfen können. Die Leistungen in fast allen Disziplinen in Leipzig machen es nun möglich, deutlich mehr Sportlerinnen und Sportler zu entsenden", sagte Eike Emrich (Saarbrücken), DLV-Vizepräsident Leistungssport.

Bei der letzten Hallen-Europameisterschaft vor zwei Jahren in Birmingham war der DLV mit 33 Athleten vertreten, die damals vier Medaillen gewannen: Gold durch Stabhochspringer Danny Ecker, Silber durch 400-Meter-Läufer Bastian Swillims und Bronze für Stabhochspringer Björn Otto und 60-Meter-Hürdenläuferin Kirsten Bolm.

Turin soll zur "Beschleunigungsstation" für Berlin werden, sagte Herbert Czingon, der mit Rüdiger Harksen das neue Bundestrainer-Duo bildet. Der 56-jährige Mainzer, früher Stabhochsprung-Bundestrainer, erhofft sich dort "eine vielleicht sogar zweistellige Medaillenzahl". "Wir haben wieder einige Siegertypen", meinte Rüdiger Harksen.

In der Krise nach nur einmal Bronze bei den Olympischen Spielen in Peking sind die beiden gefordert, alle Kräfte zu bündeln. "Wir versuchen, eine positive Grundstimmung für Berlin zu schaffen", sagte Eike Emrich, "Peking war ein Ausrutscher." dpa/mwe

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