Ekström und Audi überrumpeln BMW

Hockenheim · Audi beendet die DTM-Saison mit einem Dreifach-Erfolg und schnappt BMW in Hockenheim noch die Markenmeisterschaft weg. Herausragender Fahrer war erneut Mattias Ekström. Aber auch BMW durfte feiern.

DTM-Champion Marco Wittmann strahlte mit dem schweren Kristall-Pokal im Goldkonfetti-Regen, neben ihm standen die glücklichen Mattias Ekström und Mike Rockenfeller auf dem Podest. Der Schwede Ekström war zuvor beim Saisonfinale des Deutschen Tourenwagen- Masters zum zweiten Sieg in Folge gerast, Vorjahresmeister Rockenfeller schob sich als Zweiter gestern noch hinter BMW-Mann Wittmann und Audi-Markenkollege Ekström auf Rang drei der Gesamtwertung.

"Ein supertolles Gefühl. Auf der Strecke die ganzen Fans, ich habe den Pokal in den Händen halten dürfen. Das ist ein Traum, der in Erfüllung geht", sagte Wittmann, der den Titel schon vor dem Start sicher hatte und im letzten Rennen Fünfter wurde. Die Markenmeisterschaft musste BMW nach Siegen 2012 und 2013 aber Audi überlassen. Aus 21 Punkten Vorsprung vor dem Rennen wurden am Ende 40 Zähler Rückstand.

"Das ist für uns super viel wert", sagte Audis DTM-Leiter Dieter Gass. "Das Podium ist voll mit Audi-Fahrern - das ist ein guter Tag und ein guter Fingerzeig fürs nächste Jahr", sagte Rockenfeller. Tagesdritter wurde der lange führende Jamie Green. Bester Mercedes-Fahrer war Ex-Champion Paul di Resta als Vierter. "Kein Auto auf dem Podium ist nicht schön", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Aber Audi war an diesem Wochenende einfach sehr stark."

Insbesondere Ekström lieferte erneut eine starke Vorstellung ab. Der mit 36 Jahren älteste Fahrer im Feld beeindruckte mit einer seiner legendären Aufholjagden und übernahm in den letzten Runden Platz eins. "Nicht schlecht für einen alten Mann", sagte er im Funk. Im Gegensatz zu seinen Markenkollegen Miguel Molina und Edoardo Mortara, die die Startpositionen eins und drei früh verloren, fuhr Ekström ein fehlerfreies Rennen . "Fantastische Kulisse, gute Laune, besser kann es nicht sein", meinte Ekström, der in der zweiten Rennhälfte mit den weichen Reifen nicht mehr zu halten war.

In der kommenden Saison soll es keine unterschiedlichen Reifenmischungen mehr geben, wie DTM-Boss Hans Werner Aufrecht bekannt gab. "Für uns ist ein harter Reifen der liebste, weil der den Fahrer möglicherweise zwingt, auch mal im Drift um die Ecken zu fahren. Die Zuschauer wollen sehen, dass ein Fahrer auch kämpfen muss, um vorne zu fahren." Überholen mit Optionsreifen war dagegen relativ leicht.

Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich war zu Tränen gerührt über den positiven Abschluss einer mitunter frustrierenden Saison für seine Marke. Bis zum Erfolg von Ekström vor drei Wochen in Zandvoort hatte Audi länger als ein Jahr auf einen Sieg warten müssen. "Das ist ein sehr versöhnliches Ende mit einer starken Performance", sagte Ullrich. "Heute war Gottseidank unser Wochenende."

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