„Eklatante Fehlentscheidung“

Hamburg · Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger hat die Vergabe der WM 2022 an Katar als „eklatante Fehlentscheidung“ kritisiert und sieht durch die geplante Verlegung des Turniers in den Winter außerdem die Einheit des deutschen Fußballs gefährdet. Millionen Fans und Amateurfußballer hätten unter einer solchen Entscheidung zu leiden, sagte der 68-Jährige.

Im Oktober will die Exekutive des Fußball-Weltverbandes, in der auch Zwanziger sitzt, über eine WM im Winter abstimmen.

Zwanziger hat seine ablehnende Haltung bereits angekündigt: "Die WM-Verschiebung in den Winter greift tief in die Strukturen der europäischen Landesverbände, aber auch in den Amateurfußball in Deutschland ein. Eine Spielplanänderung betrifft ja nicht nur die Bundesliga, sondern setzt sich durch die Verzahnung mit Auf- und Abstieg nach ganz unten fort. Die Spielpyramide ist in Gefahr und damit die Einheit des deutschen Fußballs." Für eine Winter-WM müsste auch der internationale Rahmenterminkalender angepasst werden. Fifa-Boss Joseph Blatter hatte in der Vorwoche angekündigt, wegen der Hitze müsse die WM im Winter gespielt werden. Auf Blatters Kehrtwende reagierte Zwanziger mit gemischten Gefühlen. "Ich bin einerseits erfreut, weil durch die Darstellung Blatters, der bei der WM-Vergabe selbst wohl nicht für Katar gestimmt hat, deutlich wird, was für eine eklatante Fehlentscheidung das war. Und dass die Mehrheit gegen ein faires Vergabeverfahren gestimmt hat."

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