Eiskunstlauf-EM: Weinzierl begnadigt – und auf Platz sieben
Bratislava · Kommando zurück: Das Präsidium der Deutschen Eislauf-Union (DEU) hat die am Dienstag ausgesprochene Sanktion gegen die ehemalige deutsche Eiskunstlauf-Meisterin Nathalie Weinzierl aufgehoben und damit eine entsprechende Entscheidung des Leistungssportreferenten Volker Herrmann mit sofortiger Wirkung außer Kraft gesetzt.
Die in Saarbrücken geborene und für Mannheim startende Weinzierl hatte bei einer Mannschaftssitzung gefehlt, ohne sich direkt bei der Teamleitung abzumelden. Begründet hatte die Olympia-18. von Sotschi ihr Fernbleiben mit einem erhöhten Schlafbedürfnis.
"Es war eine Überreaktion meines noch jungen Mitarbeiters. Überdies hätte eine solche Bestrafung nie von einer einzelnen Person ausgesprochen werden dürfen", sagte Udo Dönsdorf, Sportdirektor der der Deutschen Eislauf-Union. Weinzierl war von Herrmann aufgefordert worden, ihre Teamkleidung zurückzugeben, als Reaktion darauf trug sie beim Wettkampf ihre Olympiajacke von Sotschi 2014. Auf dem Eis konnte die 21-Jährige die Querelen ausblenden. Nach einem sehenswerten Kurzprogramm geht der Schützling von Trainer Peter Szcypa als Siebte in die Kürentscheidung am Freitag (18 Uhr). Die deutsche Vize-Meisterin sammelte im Kurzprogramm den Saisonbestwert von 57,36 Punkten und schwieg danach, sagte keinen Ton zu der zum diesem Zeitpunkt noch aktuellen Suspendierung. Auch die Herren starteten gestern in den Wettbewerb. Bei Redaktionsschluss war das Kurzprogramm aber noch nicht beendet.