„Eisern bleiben, Benny“: Union siegt für erkrankten Benjamin Köhler

Berlin · Eigentlich ging es nur am Rande um drei Punkte bei diesem Fußballspiel. Es ging vor allem um Benjamin Köhler. Auf der Tribüne erlebte der schwer erkrankte Union-Profi, wie seine Kollegen das Spiel gegen Bochum drehten.

Es war ein ganz besonderer Sieg. Der 1. FC Union Berlin hat zum Start in die Rückrunde der 2. Fußball-Bundesliga vor allem für den schwer erkrankten Profi Benjamin Köhler gewonnen. "Das war natürlich kein normales Spiel", unterstrich Norbert Düwel nach dem 2:1 (1:1)-Sieg seines Teams am Samstag gegen den VfL Bochum . "Was hier abgegangen ist, zeigt die Wichtigkeit dieser Dinge. Es ist nicht immer nur der Fußball, die drei Punkte", betonte der Union-Coach: "Wir sind vielleicht in der Tabelle nicht top. Aber was zwischenmenschlich passiert, da sind wir Champions League."

Für die "Eisernen" stand das erste Pflichtspiel 2015 ganz im Zeichen der Solidarität für Mittelfeldspieler Köhler, der mit seiner Familie auf der Tribüne die Partie verfolgen konnte. Bei dem 34-Jährigen war vergangene Woche ein bösartiger Tumor im Lymphsystem des Bauches festgestellt worden.

In der 7. Minute demonstrierten alle Union-Profis und die Fans ihre Unterstützung für Köhler auf besondere Weise. Die Spieler streiften sich Trikots mit Köhlers Nummer 7 über, die Zuschauer zeigten ein Transparent mit der Aufschrift: "7 - eine Zahl für Zuversicht und Glück". Spieler, Trainer und des Betreuerteams entrollten am Ende ein Banner: "Eisern bleiben Benny". Köhler konnte auf der Tribüne seine Tränen nicht verbergen.

Selim Gündüz hatte die Gäste mit einem 18-Meter-Schuss in Führung gebracht (32.). Der eingewechselte Martin Kobylanski schaffte den Ausgleich (50.). Kapitän Damir Kreilach belohnte die Steigerung der Berliner mit dem Siegtor (86.) und jubelte Richtung Köhler, dessen Vertrag nach der Krebs-Diagnose verlängert worden war. "Wir wünschen ihm viel Kraft und Besserung", betonte der Kapitän. "Da ist Fußball Nebensache", sagte auch der Ex-Unioner Simon Terodde.

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