Eis-Zeit auf Schalke
Gelsenkirchen. Vor dem Start der Eishockey-WM setzt das deutsche Team voll auf den Heimvorteil und das Prinzip Hoffnung. "Ich hoffe, dass wir das Spiel gegen die USA gut überstehen. Wichtig ist, dass sich die Mannschaft findet", sagte Eishockey-Legende Erich Kühnhackl vor der Eröffnungsparty der 74. Weltmeisterschaft heute (20.15 Uhr/Sport 1)
Gelsenkirchen. Vor dem Start der Eishockey-WM setzt das deutsche Team voll auf den Heimvorteil und das Prinzip Hoffnung. "Ich hoffe, dass wir das Spiel gegen die USA gut überstehen. Wichtig ist, dass sich die Mannschaft findet", sagte Eishockey-Legende Erich Kühnhackl vor der Eröffnungsparty der 74. Weltmeisterschaft heute (20.15 Uhr/Sport 1). Auf der Euphoriewelle von 76 152 Zuschauern auf Schalke wollen die Cracks von Bundestrainer Uwe Krupp zur Überraschung gegen die US-Boys reiten und die Tür zum Minimal-Ziel Zwischenrunde öffnen.
Glaube an Euphorie
"Die Stimmung in Gelsenkirchen wird überragend sein", verspricht WM-Organisationschef Franz Reindl. Der erste Test der zum Eis-Tempel umgebauten Fußball-Arena des FC Schalke 04 blieb gestern der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB) vorbehalten. Schon vor dem Abschlusstraining brannte die Mannschaft vor Vorfreude auf die Auftakt-Sause gegen den zweimaligen Weltmeister. "Dieser Tag wird sicher eine Riesensache", meinte Trainer Krupp.
Den Erwartungsdruck durch die Rekord-Kulisse nimmt der 44-Jährige nicht als Last wahr. "Ich bin sicher, dass uns die Euphorie helfen wird. Wir werden bei unserer WM gut spielen", sagte Krupp. Auch Torwart Dimitrij Kotschnew sieht die Mannschaft bereit für den großen Auftritt. "Wir sind fokussiert, konzentriert und gespannt, was uns erwartet", beschrieb der 28-Jährige die Stimmung im deutschen Lager.
Ob Kotschnew das gigantische Eröffnungs-Event im deutschen Tor oder auf der Bank erleben wird, ließ der Bundestrainer bis zur letzten Übungseinheit offen. Der für Spartak Moskau spielende Kotschnew und der Augsburger Dennis Endras lieferten sich ein knappes Duell um den begehrten Platz zwischen den Pfosten. Der Berliner Rob Zepp ist klar die Nummer drei.
Ansonsten sind die Rollen auf dem Eis weitgehend vergeben. Stürmer Marcel Goc soll als Kapitän die Auswahl anführen und die chronische Abschlussschwäche beheben. Dem Torschützenkönig der Deutschen Eishockey Liga, Thomas Greilinger, hatte Krupp dagegen diese Aufgabe nicht mehr zugetraut und ihn aussortiert. Stattdessen setzt der Trainer verstärkt auf die Jugend.
Bilanz spricht für die USA
Nur zehn Akteure aus dem 25-Mann-Kader, den Krupp für die Vorrunde noch um zwei Spieler reduzieren musste, sind älter als 25. "Wir haben eine junge, couragierte Mannschaft", erklärte Uwe Krupp. Mit dieser hungrigen Truppe will er den Außenseiter zum Favoritenschreck machen, vor allem aber ein Debakel wie im Vorjahr verhindern, als nur die Gastgeber-Rolle bei dieser WM den sportlich besiegelten Abstieg verhinderte. Die Bilanz spricht mit 31 Siegen in 45 WM-Vergleichen zwar klar für das US-amerikanische Team um Kapitän Jack Johnson. Ihren letzten Erfolg allerdings feierte die deutsche Auswahl 1993 mit dem 6:3 in Dortmund - bei einer Heim-Weltmeisterschaft. dpa