Eintracht Frankfurt jetzt gegen Mailand Nach dem Spektakel kommt jetzt Inter

Frankfurt · 4:1 gegen Donezk: Eintracht Frankfurt hat mit dem nächsten Fußballfest das Achtelfinale der Europa League erreicht.

  Eintracht Frankfurts saarländischer Torwart Kevin Trapp freute sich nach dem 4:1 gegen Schachtjor Donezk mit Doppel-Torschütze Sebastién Haller (M.) und Evan N’Dicka über den Einzug ins Achtelfinale der Europa League.

Eintracht Frankfurts saarländischer Torwart Kevin Trapp freute sich nach dem 4:1 gegen Schachtjor Donezk mit Doppel-Torschütze Sebastién Haller (M.) und Evan N’Dicka über den Einzug ins Achtelfinale der Europa League.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Adi Hütter wirkte tiefenentspannt, als er am Freitag nach einer kurzen Nacht über das Traumlos Inter Mailand sprach. „Ich bin ja ein stiller Genießer“, verriet der Trainer von Eintracht Frankfurt, der mit seinem Team im Achtelfinale der Europa League ein Schwergewicht des internationalen Fußballs aus dem Weg räumen muss und selbstbewusst versicherte: „Wir freuen uns auf das Duell!“

Am 7. März empfängt der Bundesligist den 18-maligen italienischen Meister zunächst zum Hinspiel, eine Woche später geht es dann in das „super Stadion“ eines „super Vereins“ mit einem „tollen Trainer“, wie Hütter über Mailand urteilte. Der Respekt und die Wertschätzung waren dem Österreicher durchaus anzumerken, aber Angst? Nein, für Angst vor dem Kräftemessen mit den starbesetzten Italienern fand Hütter keinen Platz.

Warum auch? Die Eintracht hatte am Donnerstag schließlich selbst groß aufgetrumpft und durch das spektakuläre 4:1 (2:0) gegen Schachtjor Donezk den größten internationalen Erfolg seit fast einem Vierteljahrhundert gefeiert. Und das verzückte Hütter. „Die Eintracht feiert, die Stadt feiert. Das war wieder etwas ganz Besonderes“, schwärmte er von einem „Riesenspektakel“ und einem „wundervollen Europacup-Abend“, an dem es zu später Stunde sogar noch zu einem Superlativ kam: „Das war unsere absolut beste Saisonleistung.“

 Mit Inter Mailand erfüllte sich zwar nicht der Wunsch von Defensivstar Makoto Hasebe („Arsenal oder Chelsea“), dafür aber der des Präsidenten Peter Fischer. „Ich würde nicht gerne nach England reisen, weil das sehr, sehr schwer ist“, sagte Fischer. Der 62-Jährige hatte einen Tag vor dem Spiel gegen Donezk mit seinen unglücklichen Aufforderungen („Das Stadion muss brennen“) ausführliche Polizeikontrollen provoziert, die zur kurzfristigen Absage der mit Spannung erwarteten Fan-Choreografie führten. Es sollte der einzige Stimmungskiller eines historischen Abends bleiben – zumal die 47 000 Zuschauer auch ohne Anheizer mächtig Radau machten.

„Wenn man sieht, wie die Anhänger uns immer wieder pushen, dann hilft das ungemein“, sagte Frankfurts Außenbahnspieler Danny da Costa, der damit auch die „letzte Einsatzbereitschaft“ seiner Mannschaft in einem „ziemlich intensiven Spiel“ gegen den ukrainischen Double-Gewinner und Serienteilnehmer an der Champions League begründete. „Das ist einmalig in Europa“, schwärmte da Costa. Die Eintracht spielte erfrischend, sogar die Uefa schwärmte am Freitag bei der Auslosung voller Respekt von „einer der unterhaltsamsten Mannschaften“ im Wettbewerb.

Auch Hütter bestätigte, „dass der Europacup uns beflügelt“ und der kleinere der internationalen Wettbewerbe im Vergleich zu anderen Vereinen am Main sehr beliebt ist. Das liegt natürlich auch an der grandiosen Bilanz von sieben Siegen aus acht Spielen, an denen die Torschützen vom Donnerstag – Luka Jovic (23.), Sebastien Haller (27./81.) und Ante Rebic (88.) – maßgeblichen Anteil besitzen. Frankfurt wackelte nur nach dem 1:2-Anschlusstreffer durch Junior Moraes (63.) bei zwei Lattentreffern von Marlos (70.) und Taison (79.).

„Die Bedeutung für den Verein ist enorm“, sagte Vorstandsmitglied Axel Hellmann stolz und hoffte auf weitere Einnahmen. Zusätzlich zu den bereits erspielten Prämien spült der Einzug in die nächste Runde 1,1 Millionen Euro in die Kassen.

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