Fußball-Bundesligist hat einen Lauf Die Eintracht wird immer stärker

Frankfurt · Die Frankfurter Siegesserie geht auch in der Europa League ungebremst weiter.

Am Ende klang es bei Eintracht Frankfurt wie sonst nur beim FC Bayern München. „Für mich ist wichtig, dass wir vorerst mal auf Tabellenplatz eins sind“, sagte Trainer Adi Hütter auf die Frage nach den klangvollen Gegnern Lazio Rom oder Olympique Marseille. Mit dem 2:0 (2:0) über Apollon Limassol am Donnerstagabend hat der deutsche Pokalsieger nun alle drei Gruppenrivalen besiegt – und kann bereits Ende Oktober fest mit der K.o.-Runde in der Europa League planen. „Wir haben uns eine sehr, sehr gute Ausgangsposition verschafft“, betonte Hütter. Ein weiterer Sieg in Zypern – und das Überwintern ist schon nach vier Spielen perfekt.

Wenn der 48 Jahre alte Österreicher in diesen Tagen an seinen Start bei der Eintracht denkt, wird er sich ein Grinsen nicht verkneifen können. Im August sah Hütters Realität so aus: Das riesige Erbe von Vorgänger und Pokalsieger Niko Kovac angetreten, desaströses 0:5 gegen den FC Bayern im Supercup, peinliches Pokal-Aus bei Regionalligist SSV Ulm, Favorit auf die erste Trainerentlassung in der Bundesliga.

Ende Oktober, weniger als drei Monate später, ist Hütters Welt eine ganz andere geworden. Fünf Siege in Serie, furiose neun Punkte und 8:2 Tore in Europa und ein stetiger Aufwärtstrend, wie ihn selbst leidenschaftliche Anhänger nicht für möglich gehalten hätten. 47 000 Fans sorgten in der Arena für Volksfeststimmung. „Ich bin hierher gekommen, um das zu erleben“, sagte Mittelfeldspieler Gelson Fernandes. Sportvorstand Fredi Bobic lobte: „Es macht Freude, wenn du ein Spiel nach dem anderen gewinnst. Und diese Siege sind ja sehr verdient.“

Hütter scheint derzeit nichts falsch machen zu können. Kühn ließ er Toptorjäger Luka Jovic nach seinem historischen Fünferpack auf der Bank. „Ich will ihm die Zeit geben, um solche unglaublichen Abende verkraften zu können. Wie er das aufgenommen hat, das hat mir unheimlich gefallen“ sagte Hütter. Beim 1. FC Nürnberg am Sonntag (13.30 Uhr) wird Jovic wieder mehr Spielzeit erhalten. Für den Aufsteiger aus Franken muss das wie eine Drohung klingen.

Ein enormer personeller Aderlass nach vier zentralen Abgängen, der Trainerwechsel und die Dreifachbelastung: Es gab nicht wenige Experten, die den Hessen eine schwere Saison prognostiziert hatten. Bislang ist das Gegenteil der Fall. Die Eintracht wird immer stärker.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort