Eintagsfliege oder Durchbruch?

Jerez. Eintagsfliege oder endgültiger Durchbruch in die Weltspitze: Für Motorrad-Pilot Stefan Bradl (Foto: dpa) steht mit dem zweiten Grand Prix dieser Saison am Sonntag in Jerez ein wichtiges Rennen auf dem Programm. Nach dem dominanten Sieg beim WM-Saisonauftakt in Katar muss der Zahlinger nun in Andalusien beweisen, dass er auch beständig auf Weltniveau fahren kann

Jerez. Eintagsfliege oder endgültiger Durchbruch in die Weltspitze: Für Motorrad-Pilot Stefan Bradl (Foto: dpa) steht mit dem zweiten Grand Prix dieser Saison am Sonntag in Jerez ein wichtiges Rennen auf dem Programm. Nach dem dominanten Sieg beim WM-Saisonauftakt in Katar muss der Zahlinger nun in Andalusien beweisen, dass er auch beständig auf Weltniveau fahren kann.Die Vorzeichen deuten darauf hin, dass die deutschen Motorradfans erneut Grund zum Jubeln haben könnten. Bei den Vorsaison-Tests in Jerez hatte Bradl Anfang März auch zu seiner eigenen Überraschung die Bestzeit markiert. Mit diesem psychologischen Schub dominierte er vor knapp zwei Wochen in der Wüste von Katar Training, Qualifikation und Rennen überlegen.

"Katar hat natürlich mein Selbstbewusstsein gestärkt, aber abheben werde ich deshalb nicht. Ich schaue von Rennen zu Rennen und würde natürlich am liebsten dort anknüpfen, wo wir in Katar aufgehört haben", erklärt der viermalige Grand-Prix-Sieger. "Aber die Konkurrenz schläft nicht, und wir müssen wie immer sehr konzentriert sein."

Die Gründe für Bradls Traumstart ins WM-Jahr 2011 sind nur schwer zu entdecken. Sein von Stefan Kiefer geleitetes Team kennt der 21-Jährige aus dem Vorjahr, ebenso den in der Moto2-Klasse verwendeten Honda-Einheitsmotor. Lediglich in Sachen Fahrwerk gab es eine signifikante Veränderung: Statt des Suter-Chassis aus der Schweiz findet jetzt eine Kalex-Konstruktion aus der Nähe von Augsburg Verwendung. Aber nicht einmal Kiefer ist sich sicher, dass es daran liegt.

Mehr scheint ihm die Stimmungslage seines Piloten zum Erfolg beizutragen: "Stefan ist so locker drauf wie lange nicht mehr. Er hat so viel Spaß am Fahren wie zuletzt 2008", bemerkt Kiefer. 2008 hatte Bradl seine ersten beiden Grand-Prix-Rennen bei den 125ern gewonnen.

Auf einer ähnlichen Wolke schwebt Sandro Cortese in Jerez ein, obwohl er aus dem vergangenen Jahr eher schlechte Erinnerungen an das Rennen in Andalusien hat. 2010 warf ihn ein gebrochener Umlenkhebel der Hinterradfederung jäh aus dem Kampf um einen Podestplatz. In Doha vor zwei Wochen konnte nur der Spanier Nicolas Terol den Berkheimer am Sieg hindern. Cortese: "Wir müssen mein Motorrad im Training so hinkriegen, dass Terol nicht wegfahren kann. Wenn ich die Spanier unter Druck setzen kann, schlägt ein Heimvorteil schnell in Übermotivation um - und dann passieren Fehler."dpa

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