Der erfolgt gleich mit einer Feuertaufe: die Teilnahme an den Einzel-Europameisterschaften. Vom 26. bis 29. Mai finden sie im Güdinger Tennis- und Squash-Center statt und werden in einem extra aufgebauten "Show-Court" (die SZ berichtete) ausgetragen. Einspielen kann sich Hennes dort schon vorher: Sowohl die Bundesliga-Endrunde (Samstag, 15. Mai), als auch an die "German Ladies Open" (Donnerstag, 20. bis Sonntag, 23. Mai) werden mit ihrer Beteiligung in Güdingen stattfinden.

"Zur Abwechslung sind die Turniere mal nicht so weit von zu Hause weg", freut sich die Erbacherin, die seit zwei Jahren für Bundesligist SC Turnhalle Niederrhein spielt. "Ich werde alles geben und versuchen, auch mal ein Spiel zu gewinnen", meint sie bescheiden, fügt aber kämpferisch an: "Mein Ziel ist es, in den nächsten Jahren unter die Top Drei in Deutschland zu kommen."

Vor einem Jahr durfte sie erfahren, wie es sich anfühlt, wenn man Mannschafts-Europameisterin wird. Mit der U 19-Nationalmannschaft sicherte sie sich den Titel in München. Trotz ihrer zahlreichen Erfolge weiß die 19-Jährige schon jetzt, dass sie wohl nie von ihrem Sport leben kann: "Es ist ein ganzes Stück Arbeit, nach oben zu kommen. Leider ist er nicht olympisch, und richtig Geld verdienen kann man nur als absolute Weltklassespielerin."

Eine, die das geschafft hat, ist Nicol David aus Malaysia. Die derzeitige Weltranglisten-Erste ist Hennes' Vorbild: "Die besteht nur aus Muskeln, das ist Wahnsinn", sagt sie und erklärt: "Beim Squash wird fast die ganze Muskulatur beansprucht, wenn man es richtig macht." Neben Kraft braucht es ein hohes Maß an Beweglichkeit und Ausdauer, die Hennes zu ihren Stärken zählt: "Für die Ausdauer muss man selbst sorgen, im Training geht es eher um technische und taktische Dinge."

Neben Schule, Training, Turnier- und Spielbetrieb bleibt nur wenig Zeit für andere Hobbies: "Ich habe eine Zeit lang nebenher auch noch Fußball gespielt, musste dann aber aufhören, weil das alles zu viel wurde", sagt Hennes. Ob sie es mit ihrem SC Niederrhein schafft, das Finale gegen Titelverteidiger Squash-Insel Taufkirchen zu gewinnen, entscheidet sich am Samstag in Saarbrücken.

Die Bundesliga-Endrunde beginnt am Freitag mit den Männer-Halbfinals Worms gegen Stuttgart (14 Uhr) und Paderborn gegen Koblenz (18.30 Uhr). Das Finale der Frauen zwischen Niederrhein und Taufkirchen findet am Samstag um 11 Uhr statt, das Finale der Herren folgt um 15 Uhr.

Hintergrund

Die Grundidee von Squash ist eine einfache: zwei (Einzel) oder vier (Doppel) Spieler schlagen einen kleinen Gummiball mit einem speziellen Schläger so lange abwechselnd gegen eine Frontwand, bis dieser im Aus landet oder mehr als einmal den Boden berührt. Tut er eines von beidem, gibt es einen Punkt und das Aufschlagsrecht für denjenigen, der den Ball zuletzt gespielt hatte. Wer zuerst elf Punkte auf seinem Konto hat, gewinnt einen Satz - vorausgesetzt, der Abstand zum Gegner beträgt mindestens zwei Zähler. Wer zuerst drei Sätze für sich entscheiden kann, gewinnt das Spiel.

Neben der Frontwand sind auch die Seitenwände in der Regel gemauert und dürfen in den markierten Bereichen als Bande in das Spiel eingebaut werden. Die 9,75 Meter lange und 6,4 Meter breite Fläche des Courts wird von einer Rückwand aus Glas begrenzt. zen