Eine verzerrte Wahrnehmung

Oliver Kahn ist ein Phänomen. Dass er sich bei all dem Trubel um seine Person überhaupt noch auf das Wesentliche (auf dem Platz) konzentrieren kann, ist bemerkenswert. Wenngleich er selbst mit Auftritten wie etwa bei "Wetten dass?" oder der Veröffentlichung seines Buches "Ich" die öffentliche Inszenierung seiner Abschiedstournee forciert

Oliver Kahn ist ein Phänomen. Dass er sich bei all dem Trubel um seine Person überhaupt noch auf das Wesentliche (auf dem Platz) konzentrieren kann, ist bemerkenswert. Wenngleich er selbst mit Auftritten wie etwa bei "Wetten dass?" oder der Veröffentlichung seines Buches "Ich" die öffentliche Inszenierung seiner Abschiedstournee forciert.

Ohne Frage ist Oliver Kahn ein außergewöhnlich guter Torhüter - selten mit echten Fehlgriffen und auch mit 38 Jahren noch für Reflexe gut, die das Prädikat Weltklasse verdienen. Daran gibt es nichts zu rütteln.

Und doch mutet es kurios an, wie die Leistungen des Bayern-Torhüters derzeit in der Medienlandschaft bewertet werden. Superlative jagen einander. Und wenn Kahn - wie am Samstag - über 20, 30 Meter zum Ball sprintet und den noch vor seinem Gegenspieler wegdrischt, wird er landauf, landab gefeiert wie ein Weltmeister. Dabei ist dies eine Szene, die nicht mehr als ein anerkennendes Kopfnicken auslösen sollte. Im besten Fall wird Kahn samt DFB-Pokal und Uefa-Cup noch 15 Partien bestreiten. Wir müssen uns also darauf einstellen, dass die Kahn-Manie eher zu- als abnimmt.

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