Eine Szene, zwei Ansichten

Homburg · Der FC Homburg pirscht sich in der Fußball-Regionalliga Südwest langsam an die Spitzengruppe heran. Dabei war der 2:0-Erfolg gegen Saar 05 ein klassischer Arbeitssieg. Die 05er bleiben sieglos am Tabellenende.

 Thierry Steimetz (Mitte) lupft den Ball über Torwart Marc Birkenbach, Johannes Britz (rechts) kann nicht mehr eingreifen. Foto: Mischa

Thierry Steimetz (Mitte) lupft den Ball über Torwart Marc Birkenbach, Johannes Britz (rechts) kann nicht mehr eingreifen. Foto: Mischa

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Ob das Fußball-Regionalligaspiel zwischen dem FC Homburg und dem SV Saar 05 Saarbrücken am Freitagabend ohne die Elfmeter-Entscheidung anders ausgegangen wäre, ist nicht zu sagen. Für Saar 05-Trainer Timon Seibert stand auf jeden Fall fest, dass der Unparteiische entscheidenden Anteil daran hatte, dass seine Mannschaft mit 0:2 verlor. "Wir haben nicht verloren, weil Homburg besser gewesen wäre. Wir haben gut gespielt, aber die spielentscheidenden Szenen werden im Moment gegen uns ausgelegt, und das nervt mittlerweile extrem", sagte Seibert. FCH-Trainer Jens Kiefer hatte dagegen "einen aufgrund der Chancen verdienten Sieg meiner Mannschaft" gesehen.

In der 31. Minute traf Schiedsrichter Nicolas Winter die folgenschwere Entscheidung. Nach einer Hereingabe des Homburgers Jaron Schäfer grätschte Saar-05-Verteidiger Johannes Britz im Strafraum nach dem Ball. Homburgs Stürmer Kai Hesse fiel zu Boden, während Murat Bildirici den Ball über das Tor der 05er schoss. Die Situation schien abgeschlossen, als der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte. "Hesse trat mir auf den Knöchel und ließ sich danach fallen", beschrieb Britz, wie er die Situation erlebte. Der Homburger Stürmer, der den Strafstoß vor 1118 Zuschauern im Homburger Waldstadion selbst zum 1:0 verwandelte, hielt dagegen und sagte: "Ich lasse den Ball durch, und er foult mich klar."

"Das war die Krönung dessen, was in den letzten Wochen passiert ist. Ich will nicht immer auf der Schiedsrichterleistung rumhacken, weil wir durch Fehler in der Entstehung unseren Teil dazu beitragen", sagte Seibert und fügte hinzu: "Aber was am Freitagabend passiert ist, war ein Eingriff in das Spielgeschehen." Damit war seine Kritik am Schiedsrichter aber noch nicht fertig. "Noch mehr regt mich die Situation vor dem 0:2 auf", ergänzte Seibert und sprach ein vermeintlich nicht geahndetes Handspiel des Homburgers Nils Fischer an: "Unbedrängt springt ihm der Ball zwei Mal an die Hand - das sah mehr nach einer Jonglier-Nummer im Zirkus aus", übte sich Seibert in Galgenhumor. Statt eines Freistoßes an der Strafraumgrenze kassierte Saar 05 durch den folgenden Konter das 0:2 durch Thierry Steimetz (67.).

"Das war heute kein gutes Spiel von uns, aber es war okay. Es ist immer schwer, wenn man hoher Favorit ist", zog Jens Kiefer sein Fazit. Kai Hesses Resümee klang ähnlich: "Wir wussten, dass wir heute nicht viel zu gewinnen hatten. Aber wir haben das Spiel angenommen." Bei Hesses Sturmpartner Patrick Schmidt wurde derweil ein Teilabriss der Adduktoren am Schambein diagnostiziert, der operativ behandelt werden muss. Darüber, wie lange er ausfallen wird, wollte Schmidt nicht spekulieren. "Für mich ist nur wichtig, dass ich endlich wieder verletzungsfrei spielen kann", sagte der Stürmer, der seit Monaten mit den verschiedensten Blessuren zu kämpfen hatte.

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