Eine Stadt in Gelb und Blau freut sich auf die Bundesliga

Braunschweig · Braunschweig putzt sich heraus. Vor den Restaurants stehen blau-gelbe Stühle, an Häusern wehen Eintracht-Fahnen. Die fußballverrückte Stadt fiebert dem Bundesliga-Aufstieg des deutschen Meisters von 1967 entgegen.

Blaue Blumen im gelben Übertopf - mit diesem Mitbringsel liegen Besucher in Braunschweig derzeit goldrichtig. Die Vereinsfarben der Eintracht sind in Niedersachsens zweitgrößter Stadt hinter Hannover so präsent wie nie zuvor. Der bevorstehende Aufstieg in die Bundesliga lässt auch Fußball-Muffel nicht kalt. "Die Leute sind schon elektrisiert, man kriegt das jetzt eine Spur mehr mit", kommentierte Trainer Torsten Lieberknecht die Euphorie in der Stadt. Er erklärt: "Wenn es in Braunschweig um das Thema Fußball geht, da hat man manchmal das Gefühl, es hängt eine ganze Woche davon ab, ob es der Stadt gut geht oder nicht."

Möglicherweise geht es der Stadt schon am Montagabend so gut wie seit 1985 nicht mehr. Damals war Braunschweig aus der Bundesliga abgestiegen. Und noch vor vier Jahren drohte sogar der Absturz in die Viertklassigkeit. Nun kann die lang ersehnte Rückkehr nach 28 Jahren perfekt gemacht werden. Aber die Braunschweiger benötigen nicht nur einen Heimsieg gegen Erzgebirge Aue am kommenden Sonntag. Der 1. FC Kaiserslautern (gegen den SC Paderborn) und der 1. FC Köln (beim MSV Duisburg) dürfen ihre Spiele nicht gewinnen.

So oder so: Für die meisten Fans stand der Aufstieg ohnehin nach der fantastischen Hinrunde mit 40 Punkten fest. Und Lieberknecht sowie Manager Marc Arnold, die als Architekten des Erfolges gelten, haben längst die Planungen für Braunschweigs 21. Erstliga-Saison aufgenommen. "Wir wollen da kein Erlebnis haben, sondern wollen lernen und uns als sehr unbequem zeigen", sagte Lieberknecht, der die Eintracht seit 2008 trainiert. "Er ist zu 100 Prozent Braunschweig", urteilte Arnold über seinen Kollegen, der den deutschen Meister von 1967 erst vor dem Abstieg aus der 3. Liga rettete, dann in die 2. Liga führte und jetzt vor seinem größten Trainer-Erfolg steht. Dabei war im Umfeld die Skepsis vor der Saison ziemlich groß gewesen. Doch die Fans wurden eines Besseren belehrt.

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