Mads Pedersen könnte gelingen, was in den bisherigen 25 Auflagen der internationalen Trofeo Karlsberg keinem Nachwuchs-Radrennfahrer gelungen ist - seinen Titel zu verteidigen. An diesem Donnerstag starten neben der dänischen Mannschaft um Favorit und Titelverteidiger Pedersen 21 Junioren-Nationalmannschaften bei der Vier-Tages-Rundfahrt, die bis Sonntag durch das Saarland rollt. Der Startschuss fällt um 16.30 Uhr in Erfweiler-Ehlingen.

Vom einfachen Tagesrennen im ersten Jahr (1988) hat sich die Trofeo stetig weiterentwickelt und wurde vom Radsport-Weltverband (UCI) zum sechsten Mal in die Kategorie des Junioren-Nationen-Cups eingestuft. "Wir sind diesbezüglich schon am Limit", betont Wolfgang Degott, Organisationsleiter der Trofeo, der die Rundfahrt zu dem gemacht hat, was sie heute ist. "Eine Top-Veranstaltung im Nachwuchsbereich, die wir nicht missen wollen", wie Peter Koch, Präsident des Saarländischen Radfahrer-Bundes (SRB), betont.

Die Grenzen, die Degott anspricht, werden von der UCI vorgegeben und beziehen sich vor allem auf den zeitlichen Rahmen und die Tageskilometer. "Bei mehrtägigen Rundfahrten dürfen nicht mehr als 100 Kilometer pro Tag gefahren werden", erklärt Degott. 390 Kilometer an vier Tagen, verteilt auf vier Etappen und ein Einzelzeitfahren, versprechen ein enorm hohes sportliches Niveau. "Die Strecke der Trofeo wird schon seit Jahren sehr hohen Ansprüchen gerecht und hat auch dieses Jahr ein sehr selektives Profil", betont Andreas Walzer. Der Olympiasieger von 1992 hat schon seinen Favoriten. "Mads Pedersen scheint ein Riesentalent zu sein", erklärt Walzer. Schließlich konnte sich der Däne im vergangenen Jahr schon als 16-Jähriger den Gesamtsieg der Trofeo sichern. Einem Saarländer ist dies noch nicht gelungen. Mit Michael Hümbert und Robin Jose schafften zuletzt 2008 zwei Saarländer den Sprung in die Nationalmannschaft. Mit der neu gegründeten Mannschaft in der Junioren-Bundesliga versucht der SRB, wieder an erfolgreichere Jahre anzuknüpfen. "Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken", erklärt Koch.

In diesem Jahr steht nach seinen Siegen beim Klassiker Paris-Roubaix und der Friedensfahrt aber noch Pedersen. "Ihn werden sie nicht aus den Augen lassen", glaubt Walzer. Er freut sich schon auf jede einzelne Etappe. "Bei den Junioren kämpft irgendwie noch jeder gegen jeden", sagt er, "die Teamtaktik ist da noch nicht so ausgeprägt". Genau das macht die Junioren-Rundfahrten und somit auch die Trofeo unberechenbar - und spannend. Zumindest bis zum Einzelzeitfahren von Gersheim nach Walsheim. "Das Profil ist für ein Zeitfahren wellig, so dass die Zeitabstände der Fahrer größer sein werden", prognostiziert Walzer. Beim Zeitfahren über 11,5 Kilometer am Samstag wird es zu einer Vorentscheidung kommen. Dann wird sich zeigen, ob Pedersen seinen Sieg wiederholen kann.

Zum Thema:

Auf einen BlickDer Fahrplan der 26. Trofeo Karlsberg:30. Mai: 1. Etappe mit Start und Ziel in Erfweiler-Ehlingen (Rundkurs unter anderem über Gersheim, Reinheim und Habkirchen); Start um 16.30 Uhr, Zielankunft etwa 19.10 Uhr.31. Mai: 2. Etappe mit Start in Naßweiler und Ziel in Ludweiler (Warndt-Etappe mit Rundkurs unter anderem über Großrosseln, Karlsbrunn und Lauterbach); Start um 16.30 Uhr, Zielankunft etwa 19 Uhr.1. Juni: 3.1 Etappe Einzelzeitfahren von Gersweiler über Medelsheim und Seyweiler nach Walsheim; Start um 9.15 Uhr (1. Fahrer), Ziel gegen 11.30 Uhr (letzter Fahrer). - 3.2 Etappe mit Start und Ziel in Homburg (Rundkurs unter anderem über Bruchhof, Käshofen und Kirrberg); Start um 15 Uhr, Zielankunft etwa 17 Uhr.2. Juni: 4. Etappe mit Start und Ziel in Walsheim (Rundkurs unter anderem über Medelsheim, Niedergailbach, Gersheim); Start um 12 Uhr, Zielankunft etwa 14.30 Uhr. red