Eine österreichische Angelegenheit

Garmisch-Partenkirchen. Die deutschen Skispringer haben den Befreiungsschlag beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee verpasst. Bei der Flugshow der Topfavoriten spielten sie erneut nur eine Nebenrolle. Beim Sieg des Österreichers Gregor Schlierenzauer (Foto: dpa) kam Pascal Bodmer in Garmisch-Partenkirchen als bester Deutscher auf Rang 16

Garmisch-Partenkirchen. Die deutschen Skispringer haben den Befreiungsschlag beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee verpasst. Bei der Flugshow der Topfavoriten spielten sie erneut nur eine Nebenrolle. Beim Sieg des Österreichers Gregor Schlierenzauer (Foto: dpa) kam Pascal Bodmer in Garmisch-Partenkirchen als bester Deutscher auf Rang 16. Martin Schmitt musste sich mit Platz 25 zufriedengeben.

Hinter Schlierenzauer wahrten Titelverteidiger Wolfgang Loitzl aus Österreich als Zweiter und Simon Ammann auf Rang drei ihre Chancen auf den Tournee-Sieg. Der Schweizer sprang im zweiten Durchgang mit 143,5 Metern Schanzenrekord.

In der Gesamtwertung führt der Österreicher Andreas Kofler, der Vierter wurde, vor Loitzl. Dritter ist der Finne Janne Ahonen, der beim Neujahrsspringen Sechster wurde. Als bester Deutscher rangiert Bodmer auf Rang zehn. "Die beiden Sprünge waren ganz passabel, aber es ist leider noch kein Top-Niveau", sagte der nach dem Springen in Garmisch-Partenkirchen. Erneut nur Mittelmaß war auch Vize-Weltmeister Schmitt. Der Furtwangener erklärte: "Mehr ist leider zur Zeit nicht drin." Auch Bundestrainer Werner Schuster musste eingestehen: "Die Leistungen der Spitzenleute waren heute extrem, da sehen wir etwas alt aus." In der Tat: Von der Weltspitze sind die Deutschen meilenweit entfernt.

Ein Klassenunterscheid

Bodmer, der am Montag seinen 19. Geburtstag feiert, hatte 34,1 Punkte Rückstand auf Sieger Schlierenzauer - ein Klassenunterschied. Dennoch schafften es die deutschen Adler nach dem Debakel von Oberstdorf, wo Bodmer am Dienstag beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee als Zwölfter bester Springer des Deutschen Ski-Verbandes war - immerhin mit vier Athleten in den Finaldurchgang. Das ist eine Verdoppelung der Quote im Vergleich zum Tournee-Auftakt.

Ansteigende Form zeigte Michael Neumayer, der sich nach 126,5 Metern im ersten Durchgang im zweiten Versuch auf 133 Meter steigerte. "Ich war etwas verkrampft, im zweiten Versuch habe ich es dann etwas lockerer angehen lassen", erklärte er seinen Aufschwung.

Nach dem ersten Durchgang beendet war dagegen der Wettkampf für Michael Uhrmann. Nach einem Sprung auf 120,5 Meter verpasste der 31-Jährige den zweiten Durchgang deutlich. "Das ist ernüchternd, aber ich muss es akzeptieren", sagte Uhrmann. red/dpa

Auf Einen Blick

Vierschanzentournee, zweites Springen in Garmisch-Partenkirchen: 1. Gregor Schlierenzauer (Österreich) 277,7 Punkte (136,5/137,5 Meter); 2. Wolfgang Loitzl (Österreich) 272,5 (135,0/135,0); 3. Simon Ammann (Schweiz) 272,4 (132,0/143,5); 4. Andreas Kofler (Österreich) 271,9 (136,0/137,0); 5. Anders Jacobsen (Norwegen) 269,5 (136,0/134,0); 6. Janne Ahonen (Finnland) 259,2 (129,5/137,0); ...16. Pascal Bodmer (Meßstetten) 243,6 (128,0/131,5); 17. Michael Neumayer (Berchtesgaden) 242,1 (126,5/133,0); 20. Andreas Wank (Oberhof) 235,9 (128,0/127,5); 25. Martin Schmitt (Furtwangen) 232,4 (124,5/128,5); 38. Michael Uhrmann (Rastbüchl) 104,4 (120,5); 40. Richard Freitag (Aue) 103,1 (119,5); 47. Severin Freund (Rastbüchl) 92,4 (115,5); 49. Maximilian Mechler (Isny) 89,7 (114,0).

Gesamtwertung: 1. Andreas Kofler 537,1 Punkte; 2. Wolfgang Loitzl 517,9; 3. Janne Ahonen 512,5; 4. Simon Ammann 509,0; 5. Gregor Schlierenzauer 506,5; …10. Pascal Bodmer 470,5; ...22. Martin Schmitt 423,2; 25. Michael Neumayer 341,4; 26. Andreas Wank 324,4; 43. Richard Freitag 175,2; 45. Michael Uhrmann 158,2; 52. Severin Freund 92,4; 53. Maximilian Mechler 89,7; 56. Stephan Hocke 67,6. dpa

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