Eine Nummer zu groß

Elversberg · Nach einem harten Trainingslager gleich ein harter Test: Der Fußball-Drittligist SV Elversberg hat gestern zu Hause gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern mit 0:4 verloren, war aber nicht unzufrieden mit der Leistung.

 Der Elversberger Testspieler Rimo Hunt (links) wird von Kaiserslauterns Testspieler Christopher Schorch (Mitte) angegriffen. Daniel Jungwirth schaut zu. Foto: Andreas Schlichter

Der Elversberger Testspieler Rimo Hunt (links) wird von Kaiserslauterns Testspieler Christopher Schorch (Mitte) angegriffen. Daniel Jungwirth schaut zu. Foto: Andreas Schlichter

Foto: Andreas Schlichter

Das war mindestens eine Nummer zu groß für den Fußball-Drittligisten SV Elversberg. Gestern verlor die SVE ein Testspiel im Waldstadion an der Kaiserlinde mit 0:4 gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. "Für mich hat der FCK eine Mannschaft, die ins Mittelfeld der 1. Bundesliga gehört. Dass wir es gegen diese Truppe schwer haben werden, wussten wir schon vor dem Spiel", sagte Elversbergs Trainer Dietmar Hirsch.

Vor etwa 1500 Zuschauern musste die SV Elversberg auf Muhittin Bastürk (Innenbandriss im Knie), Marc Groß (Hexenschuss), Angelo Vaccaro (Zerrung) und Milad Salem (Bauchmuskelzerrung) verzichten. Dafür stand erstmals Alexander Schmieden auf der linken Seite der Vierer-Abwehrkette von Beginn an in der Mannschaft. Doch das Debüt für den 20-Jährigen war ernüchternd. Nach einer halben Stunde verletzte sich Schmieden bei einem Zweikampf in Nähe der Torauslinie schwer und musste mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden. Die genaue Diagnose gibt es heute nach einer Kernspintomographie.

Zum Spiel: Elversberg legte von Beginn an Wert auf die Defensive, so dass im Spiel nach vorne kaum etwas passierte. Der 28 Jahre alte Rimo Hunt, ein Stürmer aus Estland, der als Testspieler bei der SVE trainiert, zeigte sich engagiert, kam aber als einziger Stürmer gegen die starke Innenverteidigung des FCK kaum zum Zug. "Rimo ist ein interessanter Spieler, aber wir haben noch andere auf der Liste. Wir werden uns im Sturm noch verstärken", kündigte Hirsch an.

Auf der anderen Seite demonstrierte Kaiserslautern, wie man mit schnellen Kombinationen vor das gegnerische Tor kommt. Nach einem Freistoß köpfte Mohamadou Idrissou das 1:0 für den FCK (31. Minute). Sieben Minuten später war Idrissou erneut zur Stelle - 0:2. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte die SVE die beste Offensiv-Aktion in der gesamten Partie. Hunt legte mit viel Übersicht den Ball an der Strafraumgrenze quer zu Christian Grimm, doch dieser verstolperte den Ball freistehend.

Hirsch wechselte in der zweiten Halbzeit bis auf Kapitän Timo Wenzel und Torhüter Kenneth Kronholm alle anderen Spieler aus, so dass der kaum vorhandene Spielfluss bei der SVE noch mehr stockte. "Wir haben ein hartes Trainingslager hinter uns. Daher kamen heute alles Spieler zum Einsatz. Das ist schon in Ordnung so", argumentierte Hirsch. Die SVE versuchte zwar, mit Mann und Maus eine höhere Niederlage zu vermeiden, doch das gelang nicht. Jan-Lucas Dorow erhöhte aus fünf Metern auf 3:0 (55.) und in der 74. Minute war es erneut Dorow, der zum 4:0-Endstand traf.

"Das war unser erstes Spiel heute. Wir haben gute Pässe gespielt, uns gut bewegt und vier Tore geschossen. Ich bin zufrieden", lobte FCK-Trainer Kosta Runjaic seine Mannschaft. "Wir waren zwar schon etwas platt, aber dennoch hätten wir etwas mutiger spielen müssen und besser präsentieren können", sagte SVE-Spieler Nico Zimmermann, der in Halbzeit zwei auf der Zehner-Position spielte.Markus Karl, defensiver Mittelfeldspieler des 1. FC Kaiserslautern, stand gestern nach dem 4:0 im Testspiel bei Fußball-Drittligist SV Elversberg auf dem Rasen des Waldstadions und schaute recht zufrieden drein. Er sagte: "Wir haben eine richtig harte Trainingswoche hinter uns, trotzdem haben alle, die auf dem Platz gestanden haben, Gas gegeben." In der Tat hatte vor allem die Defensive gegen die SVE kaum Chancen zugelassen. Und das, obwohl mit Jan Simunek (Fußverletzung) und Marc Torréjon (Wadenprobleme), die etatmäßige Innenverteidigung ausfiel. So spielte in Halbzeit eins neben Dominique Heintz Testspieler Christopher Schorch in der Innenverteidigung. Der 24-Jährige (vereinslos/zuvor 1. FC Köln), überzeugte durch gutes Stellungsspiel.

Die Augen der meisten der etwa 600 FCK-Fans, die den Weg nach Elversberg gefunden hatten, waren aber auf den 26 Jahre alten Chinedu Ede gerichtet. Die Offensiv-Hoffnung war auf beiden Flügeln viel unterwegs, bereitete eine große Chance von Albert Bunjaku vor (10. Minute) und holte den Freistoß vor dem 1:0 durch Mohamadou Idrissou raus (31.). In Halbzeit zwei machte vor allem der eingewechselte Nachwuchsstürmer Jan-Lucas Dorow auf sich aufmerksam. Der 20-Jährige aus der U 23 des 1. FC Kaiserslautern stand zwei Mal goldrichtig (55., 75.) und schraubte das Ergebnis auf 4:0.

Das nächste Testspiel bestreiten die Roten Teufel am Samstag um 15.30 Uhr. Dann ist Borussia Dortmund im Fritz-Walter-Stadion zu Gast.

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