Eine mehr als unnötige Niederlage

Saarbrücken. 22.06 Uhr am Samstag in der Saarbrücker Bruchwiesenhalle. Maike Herrmann und Kerstin Schenke vom TBS Saarbrücken lassen ihren Emotionen freien Lauf, weinen vor Wut und Enttäuschung. Gerade hat der Frauenvolleyball-Zweitligist gegen die TG Biberach mit 2:3 verloren. Und das, obwohl die Saarländerinnen schon mit 2:0-Sätzen vorne lagen

Saarbrücken. 22.06 Uhr am Samstag in der Saarbrücker Bruchwiesenhalle. Maike Herrmann und Kerstin Schenke vom TBS Saarbrücken lassen ihren Emotionen freien Lauf, weinen vor Wut und Enttäuschung. Gerade hat der Frauenvolleyball-Zweitligist gegen die TG Biberach mit 2:3 verloren. Und das, obwohl die Saarländerinnen schon mit 2:0-Sätzen vorne lagen. "Nach dem 2:0 waren einige wohl schon bei der Pizza", ärgerte sich TBS-Trainer Christian Thewes über die beiden verschenkten Zähler und die enttäuschende Leistung seiner Mannschaft: "Wir haben ganz wichtige Punkte einfach weggeschmissen. Das geht nicht, dazu ist die Liga viel zu ausgeglichen. Wir stehen jetzt beim nächsten Auswärtsspiel in Offenburg schon unter Zugzwang."

Dabei hatte alles so schön angefangen. Der TBS begann konzentriert, setzte sich vom Gegner ab und kontrollierte den ersten Satz nach Belieben. Die Annahme war sicher, das Zuspiel von Tina Alles präzise und die Abschlüsse gut verteilt. "Wir haben so gut wie keine Fehler gemacht", erklärte Mittelblockerin Kerstin Schenke, "es hat Spaß gemacht, weil einfach alles passte". Mit 25:21 ging der erste Durchgang an den TBS - und auch im zweiten Satz waren die Gäste aus Schwaben kaum mehr als ein besserer Trainingsgegner. Biberachs Trainer Dirk Lafarre formulierte es noch drastischer: "Wir waren eigentlich mausetot."

25:19 für den TBS im zweiten Satz - die Weichen für ein schnelles Ende der Partie schienen gestellt. Doch dann änderte sich das Bild. "Eine hat angefangen, Fehler zu machen. Und weil wir eine Mannschaft sind, haben dann alle anderen mitgemacht", scherzte Kerstin Schenke verbittert. Der TBS rannte einer Gästeführung hinterher. Die Annahme wackelte, das Zuspiel wirkte hektisch, niemand übernahm Verantwortung in der Punktballsituation. "Es wäre sicher zu einfach, alles am Zuspiel festzumachen", erklärte Sportstudentin Schenke. Thewes sah es wohl anders, brachte Melanie Hero für Tina Alles. Es brachte nichts. "Wir sind im Angriff nicht mehr durchgekommen", schilderte die Weiskircherin Hero ihre Eindrücke, "dann fängst du als Zuspieler an zu überlegen, wem du den nächsten Ball gibst. Und wenn du nachdenkst, ist es eigentlich schon vorbei". 25:21 im dritten, 25:22 im vierten Satz für die Gäste bedeutete, dass die Entscheidung im Tie-Break fallen musste. Der TBS konnte nur bis zum 3:3 dagegenhalten - keine Spannung, kein Aufbäumen und mit 10:15 am Ende verdient keine Punkte für die TBS-Mädels, die die rund 150 Zuschauer in der Bruchwiesenhalle bitter enttäuschten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort