Eine Maitour nach Cottbus

Saarbrücken. Die Mai-Tour der TG-Saar-Turner zum Bundesliga-Kampf nach Cottbus findet am Samstag ohne Europameister Eugen Spiridonov statt. Der kam am Montag "völlig platt" von den Titelkämpfen in Birmingham nach Hause

 Turner Eugen Spiridonov (M.) wurde gestern von Saarländischen Turnerbund (STB) für seinen EM-Titel ausgezeichnet. Links steht STB-Präsident Kurt Bohr, rechts Paul Rupp von der TG Saar.Foto: Dietze

Turner Eugen Spiridonov (M.) wurde gestern von Saarländischen Turnerbund (STB) für seinen EM-Titel ausgezeichnet. Links steht STB-Präsident Kurt Bohr, rechts Paul Rupp von der TG Saar.Foto: Dietze

Saarbrücken. Die Mai-Tour der TG-Saar-Turner zum Bundesliga-Kampf nach Cottbus findet am Samstag ohne Europameister Eugen Spiridonov statt. Der kam am Montag "völlig platt" von den Titelkämpfen in Birmingham nach Hause. "Das war mit die härteste Zeit, die ich bisher erlebt habe", erzählte der 27-Jährige bei der Ankunft am Saarbrücker Bahnhof - mit der Goldmedaille um den Hals. Seit Anfang März hatte Spiridonov im Bundesliga- und Qualifikationsstress gestanden und außerdem mit einer hartnäckigen Schulterverletzung zu kämpfen. "Die ist unter der ständigen Belastung auch nicht besser geworden. Ich brauche jetzt dringend eine Pause, nach Cottbus werde ich auf keinen Fall mitfahren", sagt der erfolgreichste saarländische Turner.

Bei der TG Saar haben alle volles Verständnis für diese Entscheidung. Vor allem Cheftrainer Viktor Schweizer. "Man kann Eugen gar nicht genug danken, dass er sich trotz der harten EM-Quali wie selbstverständlich immer auch in der Bundesliga für uns reingehängt hat, jetzt gehen einfach mal andere Dinge vor", gibt Schweizer seinem Schützling "sehr gerne eine Auszeit". Die braucht der auch aus privaten Gründen. Am Samstag, 8. Mai, ist die kirchliche Trauung mit seiner Frau Natalja in der Ludwigskirche geplant. Anschließend wird mit Freunden "richtig gefeiert".

Dabei werden mit Sicherheit auch die Kumpels von der TG Saar an vorderster Front ihren Mann stehen. Zunächst aber müssen sie sich am 1. Mai bemühen. "die Niederlage beim Tabellenführer SC Cottbus der Turnliga in Grenzen zu halten". Mannschaftssprecher Thorsten Michels ist genau wie die Kameraden und das Trainerteam Realist genug und bezeichnet die Chancen für die eigene Riege als "äußerst minimal, selbst wenn die Cottbuser nicht in Bestbesetzung antreten". Denn bei der TG Saar fehlt neben Eugen Spiridonov auch noch Waldemar Eichorn, der nach einer Schulteroperation wohl für die komplette Saison außer Gefecht sein wird.

Dafür wird erstmals seit einem Jahr Verletzungspause in der Lausitz wieder Maximilian Rupp wieder dabei sein - zumindest beim Sprung, vielleicht auch am Reck. "So ganz fit bin ich zwar noch nicht, doch irgendwie wird's schon gehen", hofft der Sohn des TG-Saar-Vorsitzenden Paul Rupp auf eine gelungene Rückkehr.

Die Hauptlast wird in Cottbus wieder mal auf den schmalen Schultern des Usbeken Anton Fokin ruhen. Besonders gefordert sind auch die Matzke-Brüder Philipp und Tobias. "Es kann sein, dass beide an alle sechs Geräte gehen müssen", kündigt Trainer Viktor Schweizer an. Das kann auch Altmeister Thorsten Michels blühen. "Das wäre dann mein erster Sechskampf in 14 Bundesliga-Jahren überhaupt", hält der 31-Jährige fest. Was für eine Maitour . . .

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