Eine Lehrstunde besiegelt das WM-Aus

Nagoya. Nach der klar verpassten Sensation nahmen die deutschen Volleyball-Frauen bei der Weltmeisterschaft in Japan lieber realistische Ziele in Angriff. "Unser Finale steht gegen die Niederlande an

 Die Brasilianerinnen feiern, während die Deutschen die Köpfe hängen lassen. Foto: dpa

Die Brasilianerinnen feiern, während die Deutschen die Köpfe hängen lassen. Foto: dpa

Nagoya. Nach der klar verpassten Sensation nahmen die deutschen Volleyball-Frauen bei der Weltmeisterschaft in Japan lieber realistische Ziele in Angriff. "Unser Finale steht gegen die Niederlande an. Da werden wir alles geben, um unser Ziel zu erreichen", sagte Bundestrainer Giovanni Guidetti gestern nach dem 0:3 (16:25, 13:25, 21:25) gegen Olympiasieger Brasilien und hakte die Niederlage rasch ab. Mit einem Sieg heute zum Abschluss der Zwischenrunde wäre mindestens Platz acht sicher - und neben der Revanche für die bittere WM-Niederlage 2006 das beste Abschneiden seit 16 Jahren perfekt.

"An unserem besten Tag und dem schlechtesten Tag für Brasilien haben wir eine Chance, auch dieses Match zu gewinnen", hatte Guidetti seinem Team vor der Partie Mut gemacht. Doch der perfekte Tag blieb aus: Von Beginn an gerieten die Deutschen auf die Verliererstraße und hatten nie den Hauch einer Chance. Nach nur 73 Minuten war das ungleiche Duell beendet: Brasilien qualifizierte sich vorzeitig für das Halbfinale, die deutschen Frauen mussten ihren Traum von der ersten WM-Medaille begraben.

Am Ende war nur Staunen angesagt angesichts der Klasse des übermächtigen Gegners. "Brasilien hat uns eine Lehrstunde erteilt", gestand die deutsche Spielführerin Christiane Fürst und machte beim Olympiasieger Vorteile auf allen Ebenen aus. "Das Team agiert sehr schnell und mit viel Kraft. Diese Kombination macht Brasilien so extrem stark. Brasilien, das hat man wieder gesehen, ist das beste Team der Welt und hat dieses Spiel auch völlig zu Recht gewonnen."

Auch Guidetti zollte dem Gegner Respekt. Doch so herb die Abfuhr für sein junges Team auch war, der Trainer blieb angesichts der weiter lockenden guten Platzierung optimistisch: "Das ist kein Problem für uns, denn wir haben gegen das Team verloren, das mit Sicherheit im Finale um den WM-Titel spielen wird." dpa

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