Eine kleine Revolution

Saarbrücken. Die Play-offs in der Badminton-Bundesliga haben noch gar nicht begonnen, da wirft die kommende Saison ihre Schatten schon voraus. Es tut sich einiges in Deutschlands Elite-Liga - und das muss es auch, wie die Ereignisse der vergangenen Jahre bewiesen haben

 Carola Bott von Badminton-Bundesligist 1. BC Bischmisheim wird den deutschen Meister nach dieser Saison verlassen. Die Nationalspielerin schlägt künftig für den BV Gifhorn auf. Foto: Wieck

Carola Bott von Badminton-Bundesligist 1. BC Bischmisheim wird den deutschen Meister nach dieser Saison verlassen. Die Nationalspielerin schlägt künftig für den BV Gifhorn auf. Foto: Wieck

Saarbrücken. Die Play-offs in der Badminton-Bundesliga haben noch gar nicht begonnen, da wirft die kommende Saison ihre Schatten schon voraus. Es tut sich einiges in Deutschlands Elite-Liga - und das muss es auch, wie die Ereignisse der vergangenen Jahre bewiesen haben. Jüngstes Beispiel ist der Rückzug des FC Langenfeld aus der Bundesliga, der dazu führt, dass die Abstiegsrunde in diesem Jahr hinfällig wurde und es erneut keinen sportlichen Absteiger geben wird.

Aus aktuellem Anlass traf sich am Samstag in Berlin der Bundesliga-Ausschuss, dem Vertreter aller Erst- und Zweitligisten angehören. "Die Sitzung war sehr konstruktiv", sagte BCB-Vereins-Chef Frank Liedke, "es gab einen Konsens aller Bundesliga-Vereine, dass etwas passieren muss. Das bisherige System brachte nur noch Stagnation mit sich." Und zu was sich der Ausschuss in Berlin durchrang, kommt für Badminton-Verhältnisse beinahe einer Revolution gleich.

Erste und gravierendste Änderung: In einer Bundesligapartie werden künftig nur noch sechs statt acht Spiele ausgetragen. Dass zweite Herrendoppel und das dritte Herreneinzel fällt weg. Dadurch wird die Spieldauer zuschauer-freundlich um etwa 45 Minuten verkürzt. Außerdem kommen die Bundesliga-Teams - theoretisch - mit einem kleineren Spieleraufgebot klar. Für einen Sieg gibt es übrigens künftig analog zum Fußball drei Punkte, bei einem 3:3 erhält jede Mannschaft einen Punkt.

Auch die Play-off-Runde wird verändert. Der erste der regulären Bundesliga-Runde erreicht direkt das Finale, in dem er Heimrecht hat, der Zweit- und Drittplatzierte spielen ebenfalls in nur einem Spiel den zweiten Finalisten aus. "So wird die Punkterunde deutlich aufgewertet", sagt Frank Liedke und hofft darauf, dass die Teams möglichst oft in Bestbesetzung antreten werden. Die Abstiegsrunde entfällt. In der kommenden Saison gibt es keinen Absteiger, damit die Bundesliga durch die Meister der beiden Zweitliga-Staffeln auf zehn Mannschaften aufgestockt werden kann. Ab der Saison 2011/2012 steigen dann immer die beiden Letztplatzierten ab. Alle Änderungen sollen am 17. April in Frankfurt in zweiter Lesung bestätigt werden.

Derweil vermeldet der 1. BC Bischmisheim den ersten Wechsel: Nationalspielerin Carola Bott wird den BCB Ende der Saison verlassen und für den BV Gifhorn aufschlagen. "Wir konnten Carola leider nicht die sportliche Perspektive bieten, die sie sich gewünscht hat. Sie möchte als Nummer eins spielen, wir planen jedoch mit Olga Konon als Nummer eins", wird Team-Manager Thomas Tesche in einer Pressemitteilung des Vereins zitiert. Konon und die Schwedin Emma Wengberg bleiben, für Bott wird nun eine Nachfolgerin gesucht.

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