2. Handball-Bundesliga Eine gefühlte Niederlage

Saarlouis · Punktgewinn oder Punktverlust? Handball-Zweitligist HG Saarlouis erreicht im Heimspiel gegen EHV Aue nur ein 29:29.

 Die Spieler der HG Saarlouis wussten nach der Schlusssirene nicht, ob sie sich über ihre tolle Aufholjagd gegen Aue freuen oder über den vergebenen Sieg ärgern sollten.

Die Spieler der HG Saarlouis wussten nach der Schlusssirene nicht, ob sie sich über ihre tolle Aufholjagd gegen Aue freuen oder über den vergebenen Sieg ärgern sollten.

Foto: Ruppenthal

Nach der Schlusssirene am Samstagabend waren in der Stadtgartenhalle viele ratlose Gesichter zu sehen. In den Augen der 1100 Handballfans wie auch in denen der Protagonisten auf dem Spielfeld spiegelten sich vor allem zwei Fragen: „Warum konnte die HG Saarlouis nicht gewinnen?“ und „Was bringt ein Punkt im Abstiegskampf der 2. Liga?“. Soviel ist klar: Das 29:29 (15:19) gegen den EHV Aue ist eine gefühlte Niederlage.

Das sah auch Philipp Kessler, der Trainer des Schlusslichts, so. Er sagte sichtlich enttäuscht: „Im Normalfall, also so, wie wir die HG kennen, ziehen wir vor eigenem Publikum durch und gewinnen das Ding mit zwei Toren Vorsprung. Leider befinden wir uns nicht im Normalfall.“

Nach einer Aufholjagd zwischen der 34. und der 47. Minute agierte das Heimteam wie ausgewechselt. Dank der Paraden von Torwart Darius Jonczyk, der im ersten Durchgang für den glücklosen Patrick Schulz eingewechselt wurde, dem starken Abwehr-Innenblock mit Michael Schulz und Marcel Engels und dem gut aufgelegten Spielmacher Julius Lindskog Andersson kämpfte sich die HG zurück. Mit einem 8:0-Lauf überrollte Saarlouis Aue und machte aus dem 17:22-Rückstand eine 25:22-Führung.

Die Gäste, die im ersten Durchgang nach Belieben trafen, blieben 13 Minuten lang torlos. Allerdings reichten wenig später zwei Treffer und eine Parade aus, um die Gastgeber in ihren Grundfesten zu erschüttern. Marc Pechstein erzielte den 26:27-Anschluss für Aue. Der Saarlouiser Jerome Müller scheiterte im Gegenzug an EHV-Torwart Robert Wetzel, und Pechstein glich aus. Schlagartig wichen das Selbstvertrauen und der Mut aus den Aktionen der Hausherren. Trotzdem bekam die HG Sekunden vor dem Ende ihren Matchball – doch Marcel Engels nutzte ihn nicht. Dass Aue danach nicht noch seinerseits den 30:29-Siegtreffer erzielte, verhinderte der starke Jonczyk.

„Nach der Drei-Tore-Führung bekamen wir es plötzlich mit der Angst zu tun“, haderte Joncyzk, „ich weiß nicht, woran es liegt. Das Unentschieden bringt mir gar nichts.“ Dennoch glimmt auch bei ihm ein Funken Hoffnung, den auch die Leistung von Andersson nährte. „Ich fühle mich gut und hoffe, dass ich so weitermachen kann“, sagt der Schwede, mit neun Treffern erfolgreichster Schütze des Spiels.

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