Das im Durchschnitt 24,8 Jahre junge deutsche Team weckte mit seiner Spielfreude Lust und Appetit auf ein tolles Turnier. Löws Planung ging in allen Punkten auf. Sein Team spielte mit möglichst wenigen Ballkontakten variantenreich nach vorne und strahlte jederzeit Torgefahr aus. Als Kopf im Mittelfeld präsentierte sich der 21-jährige Mesut Özil, der an fast allen gefährlichen Aktionen beteiligt war. Und wie schon bei der EM 2008 gelang Podolski - damals zweifacher Schütze gegen Polen - ein Raketenstart. Dem 25-jährigen Kölner, dem Löw in Südafrika eine "Explosion" zugetraut hatte, legte mit seinem 39. DFB-Tor den Grundstein zum Erfolg. "Wir wussten, dass wir gut drauf sind", sagte Podolski nach dem Spiel, "wenn wir noch konsequenter nach vorne gespielt hätten, wäre ein noch höherer Sieg drin gewesen. Das Tor habe ich für meinen Sohn geschossen, mit dem ich vor dem Spiel noch telefoniert habe."

Als Organisator und Stabilisator des Teams überzeugte in seinem 75.  DFB-Einsatz Bastian Schweinsteiger, dessen Abstimmung mit Nebenmann Sami Khedira bestens klappte. Der Stuttgarter nutzte jede Gelegenheit, sich in die Offensive einzuschalten. Bei optimalen äußeren Bedingungen mit Temperaturen um 20 Grad hatte sich die deutsche Mannschaft aber kaum auf Ball und Gegner eingestellt, da gab es auch schon die erste Schrecksekunde. Nach der ersten Ecke der Australier durch Luke Wilkshire (3.) kam Garcia im Fünf-Meter-Raum frei zum Schuss, doch Kapitän Lahm blockte den Ball aus kurzer Distanz ab. Nur fünf Minuten später brachte die erste gelungene Kombination der DFB-Elf die frühe Führung. Özil schickte Thomas Müller, der den Vorzug vor Piotr Trochowski erhalten hatte, steil. Müllers Querpass jagte Podolski aus 14 Metern unter die Latte.

In der 26. Minute war Klose bei Lahms Flanke zur Stelle und überwand den zögerlich herauskommenden australischen Torhüter Mark Schwarzer. "Ich weiß, was ich kann. Ich habe mich heute super gefühlt und konnte meinen Teil dazu beitragen", war Klose über sein insgesamt elftes WM-Tor überglücklich.

Genauso schwungvoll machte die deutsche Elf nach der Pause weiter. Nach Rückpass von Lahm und Özils Täuschungsmanöver hatte Müller (54.) die nächste Möglichkeit. Dann machte Müller mit einem satten Flachschuss den Sack gegen die Australier, die nach einer Roten Karte für Tim Cahill nach einem Foul an Bastian Schweinsteiger nur noch zu zehnt waren, endgültig zu.

Stuttgarts Cacau war danach gerade zwei Minuten auf dem Platz, als ihm mit dem zweiten Ballkontakt das 4:0 gelang. Kein Wunder, dass Bundestrainer Löw zufrieden war. "Wir haben uns gut auf Australien vorbereitet und wussten, wo sie ihre Probleme haben", sagte Löw, "es hat Spaß gemacht, der Mannschaft zuzuschauen. Ich habe Lukas Podolski und Miroslav Klose immer vertraut, weil ich weiß, was sie können. Sie sind großartige Spieler."

Auf Einen Blick

Deutschland - Australien 2:0 (2:0).

Deutschland: Neuer (FC Schalke 04/24 Jahre/6 Länderspiele) -Lahm (München/26/66), Mertesacker (Bremen/25/63), Friedrich (Hertha BSC/31/73), Badstuber (München/21/3) -Khedira (VfB Stuttgart/23/6), Schweinsteiger (München/25/75) -Müller (München/20/3), Özil (Bremen/21/11 - 74. Gomez/München/24/35), Podolski (1. FC Köln/25/74 - 81. Marin/Bremen/21/10) - Klose (München/32/97 - 68. Cacau/VfB Stuttgart/29/9).

Australien: Schwarzer (Fulham/37/76) - Wilkshire (Moskau/28/43), Neill (Galat./32/57), Moore (34/51), Chipperfield (FC Basel/34/66) - Emerton (Blackburn/31/73 - 74. Jedinak/Antalyaspor/25/12), Valeri (Sassuoo/25/23), Grella (Blackburn/30/46 - 46. Holman/Alkmaar/26/32), Culina (Gold Coast/29/50) - Garcia (Hull/28/8 - 64. Rukavytsya/Roesel./22/5), Cahill (Everton/30/41).

Schiedsrichter: Rodríguez (Mexiko). - Zuschauer: 62 660 (ausverkauft). - Tore: 1:0 Podolski (8.), 2:0 Klose (26.), 3:0 Müller (68.), 4:0 Cacau (70.). - Gelb: Cacau, Özil / Moore, Neill, Valeri. - Rot: - / Cahill (56.). dpa