Eine Ära geht zu Ende

Saarbrücken · Die Trennung von Trainer René Spandauw und den Saarlouis Royals ist offiziell und sorgt für Unmut im Umfeld bei vielen Fans. Während die Royals nun einen neuen Trainer suchen, schaut sich Spandauw nach einem neuen Club um.

 René Spandauw war elf Jahre Trainer der Royals. Seit gestern ist es offiziell: Der Niederländer wird kommende Saison nicht mehr in der Stadtgartenhalle an der Seitenlinie stehen. Foto: Ruppenthal

René Spandauw war elf Jahre Trainer der Royals. Seit gestern ist es offiziell: Der Niederländer wird kommende Saison nicht mehr in der Stadtgartenhalle an der Seitenlinie stehen. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Es ist eine Ära, die zu Ende geht. Ein Ende, das Frauenbasketball-Bundesligist TV Saarlouis Royals gestern in einer Pressemitteilung verkündete und damit den Bericht der Saarbrücker Zeitung vom Vortag bestätigte. "Die Entscheidung ist gefallen. Nach langwierigen und mehreren intensiven Gesprächen wird der bis zum 31. Juli 2015 datierte Vertrag von Royals-Cheftrainer René Spandauw nicht verlängert", stand in der Mitteilung. Dieter Therre, der Geschäftsführer der M.U.T. Sportmarketing GmbH, die das Bundesliga-Spielrecht für die Royals inne hat, wird in der Mitteilung zitiert: "Beide Seiten konnten sich leider nicht auf eine weitere Zusammenarbeit beziehungsweise eine Vertragsverlängerung einigen."

Ein "Danke" für elf Jahre Tätigkeit in Saarlouis, in denen der Niederländer das Team zu drei Pokalsiegen (2008, 2009 und 2010) und zwei DM-Titeln (2009, 2010) führte, findet sich in der Mitteilung nicht - laut SZ-Informationen auf Wunsch des Trainers. Trotzdem: Die Royals und der 56-Jährige "gehen nicht im Streit auseinander", wie Royals-Pressesprecher Mike Caspers sagt. Beide Parteien konnten sich finanziell nicht einigen.

Die Entscheidung, künftig getrennte Wege zu gehen, wirbelte im Umfeld bei einigen Fans und Betreuern mächtig Staub auf, was zum Teil in harscher Kritik in Richtung der M.U.T. Sportmarketing GmbH mündet. Kerstin Husmann etwa, die jahrelang die Auswärtsfahrten für die Royals mitorganisierte, sagt: "René Spandauw gehört zu den Saarlouis Royals wie der Korb zum Basketball." Für Therre ist diese Kritik keine Überraschung, aber er sagt zur finanziellen Nicht-Einigung: "Wir haben keine andere Wahl."

Wie geht es nun weiter? Für René Spandauw tun sich einige Optionen auf, "auch wenn ich am liebsten im Saarland bleiben würde". So zeigen die Halle Lions Interesse - jener Verein, den die Royals im Viertelfinale der abgelaufenen Saison aus dem Wettbewerb warfen. "Die sportliche Perspektive stimmt, die Infrastruktur mit der neuen Halle ist prima, die Organisation funktioniert, die Nachwuchsarbeit auch", sagt Spandauw. "Halle ist ein schlafender Riese. Ich würde nach Halle passen." Eine Entscheidung, wohin seine Reise geht, hat Spandauw aber noch nicht getroffen, wie er gestern auf Nachfrage bestätigte, "aber Halle ist auf jeden Fall eine Option". In der kommenden Woche will sich Spandauw vor Ort umsehen.

Wer nun in Saarlouis auf dem Trainerstuhl Platz nimmt, steht derzeit nicht fest. "Es ist keine leichte Aufgabe. Wir haben zwei, drei Kandidaten im Auge, die finanziell passen", sagt Dieter Therre und betont, dass sich die künftigen Trainer-Konditionen im selben Rahmen wie bei Spandauw bewegen würden: "Wir hoffen, dass wir das in 14 Tagen finalisieren können." Mit Stina Barnert, Jamailah Adams, Gina Groß und Kimberly Pohlmann stehe ein Stamm an Spielerinnen für die kommende Saison bereits unter Vertrag. Und die Verlängerung der noch verletzten Levke Brodersen soll auch bald in trockenen Tüchern sein.

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