Ein verbindendes Erlebnis

Saarbrücken. "Natürlich ist es für mich als Franzosen schön, gegen einen französischen Erstligisten zu spielen", sagt Jonathan Zydko, Abwehrspieler des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Er trifft mit dem FCS heute um 18 Uhr im Saarbrücker Ludwigspar-Stadion auf den Dritten der französischen Meisterschaft, den AJ Auxerre

 Abwehrspieler Jonathan Zydko vom 1. FC Saarbrücken zeigte im Testspiel bei Saarlandligist VfB Dillingen Offensiv-Qualitäten. Beim 8:0-Sieg des Drittligisten erzielte er ein Tor. Foto: Rolf Ruppenthal

Abwehrspieler Jonathan Zydko vom 1. FC Saarbrücken zeigte im Testspiel bei Saarlandligist VfB Dillingen Offensiv-Qualitäten. Beim 8:0-Sieg des Drittligisten erzielte er ein Tor. Foto: Rolf Ruppenthal

Saarbrücken. "Natürlich ist es für mich als Franzosen schön, gegen einen französischen Erstligisten zu spielen", sagt Jonathan Zydko, Abwehrspieler des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Er trifft mit dem FCS heute um 18 Uhr im Saarbrücker Ludwigspar-Stadion auf den Dritten der französischen Meisterschaft, den AJ Auxerre. "Viel schöner ist es aber, dass beim Gegner ein alter Freund auf der Bank sitzen wird", sagt Zydko. Der Freund, das ist David Carre, Co-Trainer des Champions-League-Qualifikanten. "Er war mein Trainer in der Jugend beim FC Metz", erklärt der 26 Jahre alte FCS-Spieler - und erzählt über das besondere Verhältnis: "Damals wurde unser Kapitän schwer krank und ist dann leider auch gestorben. Dieses Erlebnis hat die Spieler und den Trainer eng miteinander verbunden. Der Kontakt untereinander ist niemals abgerissen."

Club trainiert in WeiskirchenDiesem Kontakt ist es zu verdanken, dass die Franzosen, die seit vergangenem Sonntag im Trainingslager in Weiskirchen auf den Saisonstart hinarbeiten und heute als erster Härtetest für den Drittliga-Aufsteiger bereit stehen. "Im April hat mich David angerufen und gefragt, ob wir gegeneinander spielen wollen", blickt Defensivspieler Zydko zurück, "da waren wir noch nicht Meister. Und Dieter Ferner hat gesagt, wir sollen noch etwas warten. Aber es hat dann ja geklappt, und ich bin sehr stolz, dass ich dem Verein bei der Organisation dieses Spiels ein bisschen helfen konnte".

Der FCS hofft heute auf 5000 Besucher. Darunter jedoch eher wenige aus dem Nachbarland, obwohl man auch im französischen Grenzgebiet Werbung für die Partie gemacht hat. "Auxerre ist halt ein Dorf", sagt Zydko lachend, "und obwohl die sportlich sehr erfolgreich sind, haben sie nicht die Anhängerschaft wie Paris Saint Germain oder AS Monaco". Beim Testspiel im Ludwigspark-Stadion werden Auxerres WM-Teilnehmer Valter Birsa (Slowenien) und Stéphane Grichting (Schweiz) fehlen, dafür kann Trainer Jean Fernandez auf Neuzugang Anthony LeTallec, den Bruder des bei Borussia Dortmund spielenden Damien, zurückgreifen.

Beim FCS werden Manuel Stiefler und Maik Schutzbach wegen muskulärer Probleme vermutlich fehlen. Bei der Vorstellung der Neuzugänge, die um 17.30 Uhr beginnen soll, sind sie ebenso dabei wie bei der Autogrammstunde hinter der Haupttribüne 30 Minuten nach dem Schlusspfiff.

Sorgenkind beim FCS ist derzeit übrigens Lukas Kohler. Der 23-Jährige hat wegen einer Entzündung in der Kniesehne erst mit Lauftraining begonnen. Den Saisonstart des FCS am 23. Juni um 20.15 Uhr bei Kickers Offenbach (live in allen dritten Fernseh-Programmen) wird Kohler wohl nur von der Tribüne aus verfolgen können.

Hintergrund

Vor der Saisoneröffnung heute stellt sich Fans die Frage, was es im Ludwigspark-Stadion zu trinken gibt. Den Vertrag mit Karlsberg hat der FCS nach einem halben Jahrhundert nicht mehr verlängert (wir berichteten). Neuer Partner ist Bitburger. Doch den Namen findet man auf der FCS-Internetseite (www.fc-saarbrucken.de) nicht unter den Sponsoren.

Getränkestände stehen jedenfalls am Stadion. Und darin wurden FCS-Spieler für Werbeplakate fotografiert. Aus der Zusammenarbeit wird aber ein Hehl gemacht. "Über die Partnerschaft wird zu gegebener Zeit in Form einer Pressekonferenz informiert", sagt FCS-Schatzmeister Dieter Weller. Von Bitburger gibt es gar keine Aussage.

Angeblich soll der FCS mit der Brauerei einen Dreijahresvertrag abgeschlossen haben, der im Jahr mehr als 200 000 Euro bringen und auch im Fall eines Abstiegs gelten soll. cor

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