Ein unvergessliches Jahr für Real

Marrakesch · Mit dem Gewinn der Club-WM geht für Real Madrid und Spielmacher Toni Kroos ein unvergessliches Jahr zu Ende. Für die Königlichen war es der vierte Titel in diesem Jahr. Während die Spanier „Kaiser Kroos“ feierten, blieb Sami Khedira auf der Bank.

Toni Kroos und Sami Khedira sind doppelte Weltmeister: Gut ein halbes Jahr nach ihrem WM-Triumph in Brasilien gewannen die deutschen Fußball-Nationalspieler mit Real Madrid auch die Vereins-Weltmeisterschaft. Der stark spielende Kroos hatte als Torvorbereiter maßgeblichen Anteil daran, dass die Madrilenen sich mit einem 2:0 (1:0)-Sieg über den argentinischen Club San Lorenzo erstmals die Club-WM sicherten. Im Finale am Samstagabend in Marrakesch (Marokko) krönten sich die "Königlichen" damit zum Nachfolger des FC Bayern.

"Das ist ein fantastischer Abschluss des Jahres", schwärmte Kroos im Portal "fifa.com" des Weltverbandes. "Ich hatte das Glück, diese Trophäe vor einem Jahr mit Bayern München zu gewinnen, und jetzt habe ich sie wieder gewonnen. So etwas geschieht nicht allzu häufig."

Auch Carlo Ancelotti war begeistert. "Es war ein unvergessliches Jahr für uns", schwärmte der Real-Trainer: "Aber die Saison endet hier nicht, wir sind erst halb durch." In diesem Jahr hatte Real neben der Champions League auch den spanischen Pokal sowie den europäischen Supercup geholt und geht nun mit einer Rekordserie von 22 Pflichtspielsiegen ins neue Jahr.

Weltmeister Kroos bereitete die Führung durch Sergio Ramos per Ecke vor (37. Minute) und war auch am Treffer des Walisers Gareth Bale (51.) maßgeblich beteiligt. "Kaiser Kroos", titelte das Madrider Sportblatt "Marca". "Der Deutsche spielt nicht nur einen tollen Fußball, sondern zeigt auch Charakter. Er fügte sich in Rekordzeit in das Spiel der Madrilenen ein."

Der frühere Bayern-Profi, der mit den Münchnern im Vorjahr noch Raja Casablanca bezwungen hatte, durfte in der Startelf glänzen. Sein Nationalmannschaftskollege Sami Khedira saß hingegen auf der Ersatzbank und wurde nicht einmal eingewechselt.

Weltfußballer Cristiano Ronaldo erwischte nicht seinen besten Tag und blieb ohne Torerfolg. Vor der Siegerehrung sorgte der Portugiese für einen kleinen Eklat, als er an Uefa-Präsident Michel Platini vorüberging, ohne ihm die Hand zu geben. Bei dieser Geste könnte eine Rolle gespielt haben, dass der Franzose sich dafür ausgesprochen hatte, dass ein Spieler aus der deutschen Weltmeister-Elf zum Weltfußballer des Jahres 2014 gewählt werde.

Real Madrid dominierte die Partie gegen den Lieblingsverein von Papst Franziskus von Beginn an. Der Gewinner der Copa Libertadores erhielt, wie sein Trainer Edgardo Bauza bereits erwartet hatte, keinen Beistand von oben. San Lorenzo blieb über weite Strecken erschreckend harmlos. Für Real war es der Premierentitel bei der Club-WM, im Vorgängerwettbewerb hatten die Madrilenen 1960, 1998 und 2002 den Weltpokal gewonnen. Im Spiel um Platz drei siegte Auckland City gegen Cruz Azul aus Mexiko, unterlegener Halbfinalgegner von Real, mit 5:3 (1:1) nach Elfmeterschießen.

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