Ein unerklärlicher Leistungseinbruch

St. Ingbert. Ungläubig, frustriert, wütend. Die Gefühlslage der Saarlandliga-Handballer der SGH St. Ingbert fiel am Samstagabend nach der Schluss-Sirene unterschiedlich aus. Aber eines hatten die Spieler alle gemeinsam: Wirklich erklären, was sich da gerade im Ligaspiel gegen den TuS Elm/Sprengen zugetragen hatte, konnte keiner von ihnen

 Philipp Martin (rechts) von der SGH St. Ingbert versucht hier, sich gegen Elms Verteidigung durchzusetzen. Am Ende gewann Elm.Foto: Strobel

Philipp Martin (rechts) von der SGH St. Ingbert versucht hier, sich gegen Elms Verteidigung durchzusetzen. Am Ende gewann Elm.Foto: Strobel

St. Ingbert. Ungläubig, frustriert, wütend. Die Gefühlslage der Saarlandliga-Handballer der SGH St. Ingbert fiel am Samstagabend nach der Schluss-Sirene unterschiedlich aus. Aber eines hatten die Spieler alle gemeinsam: Wirklich erklären, was sich da gerade im Ligaspiel gegen den TuS Elm/Sprengen zugetragen hatte, konnte keiner von ihnen.

Die Fakten auf dem Spielberichtsbogen: Mit 27:28 verliert die SGH ihr Heimspiel gegen den Tabellenvierten. Das nackte Ergebnis wird aber nicht der irren Partie gerecht, die für St. Ingbert vielversprechend begonnen hatte und ganz bitter endete. Vor 150 Zuschauern in der Ingobertushalle hatte die Mannschaft von Trainer Mirko Schwarz zunächst einen Blitzstart hingelegt. Konsequent und aggressiv in der Deckungsarbeit, gedanken- und handlungsschnell im Spiel nach vorne, feine Anspiele auf die beweglichen Kreisläufer. So kaufte die SGH dem Favoriten aus Elm in der Anfangsphase den Schneid ab. Über 3:1 und 6:3 war der TuS dem Gegner bereits nach 15 Minuten um sechs Tore enteilt (9:3). Einziges Manko: Der Vorsprung hätte zu diesem Zeitpunkt schon viel komfortabler ausfallen müssen. Doch die SGH verwarf bis dahin alleine drei Siebenmeter. Was sich in der Folgezeit abspielte, ist nicht allein mit dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Kreisläufer Thijs van Donkersgoed zu erklären. Die SGH verlor unerklärlicherweise kollektiv den Faden. Überhastet in der Offensive, schlampig im Spielaufbau, ungeordnet in der Defensive. So machte St. Ingbert die Gäste wieder stark. Auch vier Zeitstrafen in dieser Phase zeigen, dass den Hausherren das Spiel zunehmend aus der Hand glitt.

Der TuS kam Tor um Tor heran, hatte das Spiel bis zur Pause sogar komplett gedreht (14:15). "Wir sind anscheinend noch nicht so weit, wie ich dachte. Heute haben wir einen schlagbaren Gegner, der am Boden lag, durch eigene Blödheit wieder aufgebaut", zeigte sich ein enttäuschter Mirko Schwarz nach der Begegnung fassungslos.

Dabei hatte es im zweiten Abschnitt kurzzeitig noch nach einem Happy End für St. Ingbert ausgesehen. Elm/Sprengen konnte seinen Vorsprung zwar zunächst ausbauen (18:22), aber genauso plötzlich, wie die SGH in Hälfte eins den Faden verloren hatte, fand sie ihn nun auf einmal wieder: Der 17-jährige Michael Bauer brachte St. Ingbert mit drei krachenden Rückraumtreffern wieder in Schlagdistanz. Und als Thorsten Blaumeiser in der 56. Minute sogar zur Führung für die SGH traf (26:25), stand die Ingobertushalle Kopf. Doch bezeichnenderweise halfen die Hausherren dem Gegner durch eine Zeitstrafe in den Schlussminuten, dem Spiel noch einmal eine finale, fatale Wende zu geben. Mirko Schwarz warnt angesichts der dritten Niederlage in Folge: "Wir haben bis vor einigen Wochen eine gute Runde gespielt. Wir müssen aufpassen, dass wir uns das jetzt nicht alles kaputtmachen." St. Ingbert bleibt nach der Niederlage Sechster, hat den Kontakt zur erweiterten Spitze mit nun 11:11 Punkten aber verloren. mire

SGH-Tore: Thorsten Blaumeiser (8), Michael Bauer (5), Marc Hoffmann, Philipp Michel (je 4), Florian Wendel (3), Thijs van Donkersgoed (2), Stephan Wendling (1).

"Den Gegner haben wir durch eigene Blödheit wieder aufgebaut."

Trainer

Mirko Schwarz

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