Ein Umbruch kündigt sich an

Saarlouis · Noch zwei Spiele in dieser Zweitliga-Saison, beide zuhause. Das erste heute Abend gegen die TSG Friesenheim. Für einige Spieler der HG Saarlouis werden die Partien zu Abschieds-Vorstellungen.

 Noch jubeln sie gemeinsam im Trikot der HG Saarlouis, nächste Saison aber wohl nicht mehr: Jonathan Julvécourt, Lukasz Czertowicz und Ingars Dude (von links). Foto: Rolf Ruppenthal

Noch jubeln sie gemeinsam im Trikot der HG Saarlouis, nächste Saison aber wohl nicht mehr: Jonathan Julvécourt, Lukasz Czertowicz und Ingars Dude (von links). Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Das Personal-Karussell beim Handball-Zweitligisten HG Saarlouis dreht sich. Allerdings steigen derzeit mehr Fahrer ab, als für die neue Runde zusteigen. Vor dem heutigen Heimspiel gegen die TSG Friesenheim (20 Uhr, Stadtgartenhalle) steht fest: Abwehrchef Lukasz Czertowicz und Kreisläufer Ingars Dude verlassen den Verein. Auch andere Spieler stehen vor dem Absprung.

So zum Beispiel im rechten Rückraum, für den in dieser Saison die Linkshänder Jonathan Julvécourt und Steffen Fischer zur Verfügung stehen. "Das sieht ganz nach Abschied aus, die allerletzten Worte sind aber noch nicht gesprochen", betont der HG-Vorsitzende Richard Jungmann. Das bestätigen Fischer, der vor der laufenden Saison vom Dessau-Rosslauer HV kam, und auch Julvécourt. "Dieses Jahr war kompliziert, weil ich nicht viel Einsatzzeit bekommen habe", sagt der Franzose. Er fand nach seiner Reha in Folge einer Knie-Operation vor einem Jahr nicht in seine Erfolgsspur zurück. "Es ist schwierig für mich, unter diesen Bedingungen weiterhin in Saarlouis zu spielen - trotz des wohl besten Publikums, das ich je kennengelernt habe. Ich muss an meine Karriere und mein Wohlbefinden denken", meint der 26-Jährige. "Wir haben Joko einen realistischeres Angebot vorgelegt, von dem wir denken, dass es die Gesamtsituation widerspiegelt. Er hat dieses Angebot nicht angenommen", sagt Jungmann, der die Leistungsbezogenheit bestätigt.

"Wir wollen in der Kombination Leistung und Gegenleistung effizienter sein", sagt Jungmann. Diese Zielsetzung im Rahmen des etwa 950 000 Euro hohen Etats betrifft auch die Suche eines Ersatzmanns für Lukasz Czertowicz. Der bleibt in Altforweiler wohnhaft und sucht im Umkreis von 100 Kilometern einen neuen Verein - unter anderem liegt ihm ein Angebot aus Luxemburg vor.

Angebote anderer Vereine hat auch Ingars Dude. Wohin der 26-jährige lettische Nationalspieler wechselt, weiß er noch nicht. Am liebsten bliebe er in der 2. Bundesliga, in der er seit drei Jahren für die HG spielt. "Ich will etwas Neues probieren", erklärt er, wieso er ein HG-Angebot ausschlägt.

Kommen zu den feststehenden Abgängen Czertowicz, Dude, Yves Kunkel (zu GWD Minden), Otto Fetser (TSV Lohr) auch noch Steffen Fischer und Jonathan Julvécourt, kann man in Saarlouis von einem Umbruch sprechen. Bisher steigen nur Hannes Hombrink (von TG Münden) und Peter Walz (HSG Völklingen) in der nächsten Runde auf das HG-Personal-Karussell. "Die Leistungsträger bleiben. Und wir wollen uns so aufstellen, dass wir das diesjährige Leistungsniveau halten oder uns eher noch verbessern können", kündigt Jungmann allerdings an.

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