Ein Titel mit Ansage

Zürich · Cristiano Ronaldo war 2016 der wohl erfolgreichste Fußballer der Welt. Gestern Abend wurde er deshalb zum vierten Mal als Weltfußballer ausgezeichnet. Auch Ex-Bundestrainerin Silvia Neid bekam einen Preis.

 Cristiano Ronaldo (links) wurde für sein herausragendes Jahr 2016 mit dem Titel des Weltfußballers belohnt. Foto: dpa

Cristiano Ronaldo (links) wurde für sein herausragendes Jahr 2016 mit dem Titel des Weltfußballers belohnt. Foto: dpa

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Cristiano Ronaldo grinste zufrieden ins Publikum, gab seiner Gala-Begleitung einen Kuss auf die Wange - und ging stolz auf die Bühne, um nach seinem "traumhaften Jahr" die nächste bedeutende Trophäe entgegenzunehmen. Der portugiesische Europameister wurde am Montagabend vom Weltverband FIFA zum vierten Mal zum Weltfußballer des Jahres gewählt.

"Es ist ein großartiges Gefühl", sagte Ronaldo : "Es war eine unglaubliche Saison, das beste Jahr in meiner Karriere." Im Privatduell mit Lionel Messi (Argentinien), der lieber gleich in Barcelona geblieben war, liegt Ronaldo nur noch einen FIFA-Titel zurück. Seit 2008 machen die beiden Superstars die offizielle Wahl des Weltverbands unter sich aus. Der dritte Finalist, dieses Mal Antoine Griezmann (Frankreich), war erneut chancenlos.

Olympiasiegerin Melanie Behringer hatte bei der Wahl der besten Spielerin des Planeten das Nachsehen gegen Titelverteidigerin Carli Lloyd aus den USA. Dafür wurde Ex-Bundestrainerin Silvia Neid , die mit Behringer in Brasilien Gold geholt hatte, als Welttrainerin geehrt. "Das ist einer der schönsten Momente in meiner Karriere. Ich bin überwältigt, dass ich diesen Preis zum dritten Mal entgegennehmen darf", sagte Neid: "Der erste Dank gilt natürlich meiner Mannschaft und dem Team hinter dem Team, das mir jahrelang den Rücken gestärkt hat." Weltbester Trainer wurde der Italiener Claudio Ranierei vom englischen Sensations-Meister Leicester City.

Deutsche Männer spielten in der Zürcher Fernsehstraße nur eine Nebenrolle. Toni Kroos (Real Madrid ) und Nationaltorwart Manuel Neuer (Bayern München) schafften es in die Weltauswahl, die von mehr als 26.000 Profis aus allen Teilen der Welt zusammengestellt wurde. "Ich freue mich, wieder hier zu sein und danke natürlich meinen Teamkollegen", sagte der Keeper des Rekordmeisters.

Dass Real-Star Ronaldo in den vergangenen Wochen so oft in die Kameras grinsen konnte, lag an dem entstandenen Wahl-Wirrwarr. Erstmals seit 2009 zeichnete die FIFA den Weltfußballer wieder in Eigenregie aus, der Goldene Ball der Fachzeitschrift France Football wurde davon unabhängig vergeben - natürlich auch an Ronaldo , der zudem zu "Europas Fußball des Jahres" gewählt worden war.

In Zürich ging es deshalb offiziell um den "The Best - FIFA Football Award". Stimmberechtigt bei der Abstimmung waren die Kapitäne und Trainer der Nationalmannschaften, ein Journalist je FIFA-Verband sowie alle Fans weltweit.

Bei allen stand Ronaldo nach seinen überragenden zwölf Monaten hoch im Kurs. 2016 gewann er mit den Königlichen die Champions League und im Dezember die Klub-WM. Der EM-Titel mit den Portugiesen im Sommer war eine kleine Sensation.

 Carly Lloyd setzte sich bei den Frauen durch. Foto: dpa

Carly Lloyd setzte sich bei den Frauen durch. Foto: dpa

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Den erstmals vergeben Fanpreis erhielten die Anhänger von Borussia Dortmund und dem FC Liverpool für ihr gemeinsames Gedenken am Vorabend des 27. Jahrestages der Stadionkatastrophe von Hillsborough. Vor dem Viertelfinale zwischen den Teams in der Europa League im April 2016 hatten alle Zuschauer im Stadion die Liverpooler Hymne "You'll Never Walk Alone" gesungen.

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