Leichtathletik-WM in London Ein Sturz beendet Krauses Träume

London · Deutsche Zehnkämpfer liefern starken ersten Tag ab, Weitspringerin Salman-Rath wird Zehnte.

 Claudia Salman-Rath fehlten nur zwei Zentimeter zu einem Platz unter den besten Acht.

Claudia Salman-Rath fehlten nur zwei Zentimeter zu einem Platz unter den besten Acht.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Der Traum von der erneuten Sensation bei einer WM dauerte für 3000-Meter-Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause nur zwei Runden. Im WM-Finale von London konnte die Bronzemedaillen-Gewinnerin von Peking 2015 einer vor ihr gestürzten Läuferin nicht mehr ausweichen, stürzte schwer und musste mit fast 50 Metern Rückstand die Verfolgung aufnehmen. Tapfer lief sie das Rennen zu Ende und belegte einen starken neunten Platz. „Ich habe mich dort gesehen, wo meine Mädels gerade sind“, sagte Krause unter Tränen in Bezug auf die beiden US-Amerikanerinnen Emma Coburn und Courtney Frerichs, die überraschend die favorisierten Kenianerinnen in die Schranken wiesen.

Rico Freimuth (Halle/Saale) und Kai Kazmirek (Neuwied) liegen derweil im Zehnkampf nach dem ersten Tag auf Medaillenkurs. Nur Goldfavorit Kevin Mayer (4478 Punkte/Frankreich) hat zur Halbzeit mehr Punkte gesammelt als Freimuth, der 2015 in Peking Bronze gewann, und Kazmirek, der mit 4421 Zählern als Zweiter übernachtet. Dahinter folgt Freimuth auf Rang drei (4361).

Mit 8663 Zählern war Freimuth als Nummer eins der Welt nach London gereist, im Vergleich zu seiner Leistung von Ratingen hat er 56 Punkte weniger gesammelt. Damit strebt Freimuth derzeit einem Ergebnis von rund 8600 Punkten entgegen, Kazmirek liegt auf 8500-Punkte-Kurs. In der bisherigen Form scheint Mayer aber nicht zu schlagen zu sein. Mathias Brugger (Ulm) trat nach Muskel- und Kniebeschwerden zu den 400 Metern nicht mehr an.

Im Weitsprung-Finale der Frauen verpasste Claudia Salman-Rath vom Olympiastützpunkt in Saarbücken knapp die Möglichkeit, sechs statt drei Versuche absolvieren zu dürfen. Der beste Versuch der WM-Achten im Siebenkampf wurde mit 6,54 Metern gemessen – zwei Zentimeter fehlten für einen Platz unter den besten Acht. Bitter: Sie verschenkte beim Absprung 8,7 Zentimeter. „Ich hätte so gerne sechs Versuche gehabt“, sagte die 31-Jährige, „ich kam einfach nicht richtig rein. Ich hätte meinem Trainer gerne ein bisschen was wiedergegeben, was er mir in diesem Sommer gegeben hat.“ Ihr Trainer Uli Knapp sagte: „Der Siebenkampf hat ihr schon noch in den Beinen gesteckt, aber sie hat sich gut verkauft.“ Es gewann Brittany Reese (USA) mit 7.02 Metern vor der Russin Darya Klishina (7,00 Meter) und Tianna Bartoletta (USA, 6,97 Meter).

Keine Chance auf das Erreichen des Finals hatte die beiden 1500-Meter-Läufer Homiyu Tesfaye (Frankfurt) und Timo Benitz (LG Nordschwarzwald). Tesfaye, der WM-Fünfte von Moskau 2013, wurde in seinem Rennen in 3:39,72 Minuten nur Zehnter. Der deutsche Meister Benitz hatte mit seinen 3:44,38 Minuten als Elfter seines Halbfinales keine Chance. „Die Oberschenkel wollten nicht. Ich weiß nicht, was los war“, sagte ein völlig gefrusteter Benitz. Ähnlich hörte sich Tesfaye an: „Meine Beine sind richtig fest geworden, es war richtig schwer für mich.“

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