Ein Sieg und ein Donnerwetter

Saarlouis. Immer, wenn die Saarlouis Royals ein Heimspiel in der Stadtgartenhalle gewinnen, bildet die Mannschaft einen Kreis um den Mittelkreis und dankt ihren Fans. Das passierte gestern nach dem 62:55 (42:24) zum Auftakt der Play-offs um die deutsche Meisterschaft gegen den BC Marburg auch, aber weit kürzer als gewohnt

 Petra Manakova, rechts, und die Royals mussten hart kämpfen, bis der Sieg gegen Marburg unter Dach und Fach war. Foto: rup

Petra Manakova, rechts, und die Royals mussten hart kämpfen, bis der Sieg gegen Marburg unter Dach und Fach war. Foto: rup

Saarlouis. Immer, wenn die Saarlouis Royals ein Heimspiel in der Stadtgartenhalle gewinnen, bildet die Mannschaft einen Kreis um den Mittelkreis und dankt ihren Fans. Das passierte gestern nach dem 62:55 (42:24) zum Auftakt der Play-offs um die deutsche Meisterschaft gegen den BC Marburg auch, aber weit kürzer als gewohnt. Zehn, zwölf Sekunden - dann schickte Trainer Ren&; Spandauw sein Team mit bitterbösem Blick sofort in die Kabine. Dort setzte es dann ein Donnerwetter wie lange nicht.

"Das hier war die schlechteste Halbzeit der ganzen Saison. Und die schlechteste Leistung seit der Niederlage in Oberhausen im November", wetterte der Holländer, als er aus der Kabine zurückkam. Hinter ihm schlichen die Spielerinnen kleinlaut heraus und in Richtung Ausgang. Aber Spandauw war noch lange nicht fertig. "Die Mannschaft hat sich ein Sondertraining am Montag verdient, an dem sie eigentlich frei haben sollte. So etwas kann und will ich nicht akzeptieren."

Was war passiert? Die Royals mussten vor 500 Zuschauern auf Isabelle Comteße und Desir&; Almind verzichten, kaschierten diese Ausfälle aber zunächst sehr gut. Marburg begann zwar stark und führte schnell mit 8:2, aber dann fanden die Royals ins Spiel und hatten sich zur Halbzeit eine komfortable Führung herausgespielt. "Der Plan war, so weiterzuspielen, damit wir am Ende Kräfte sparen können. Aber was dann kam, lässt sich nur mit egoistisch, überheblich und arrogant bezeichnen", sagte Spandauw verärgert. "Ich hatte das Gefühl, ein paar Spielerinnen wären noch in der Kabine, ein paar andere auf dem Mars und der Rest beim Abendessen. Und diese Außendarstellung akzeptiere ich nicht."

Der Trainer musste sich eine zweite Hälfte mit einer unterirdischen Trefferquote aus dem Feld und von der Freiwurflinie, unnötigen Fouls und fast 20 Ballverlusten ansehen. Saarlouis konnte von Glück sagen, dass Marburg es nicht verstand, diese Schwäche auszunutzen, sondern sich selbst durch mehrere Undiszipliniertheiten um die Siegchance brachte. Die Royals nutzten dies zur 62:45-Führung 90 Sekunden vor Schluss - und kassierten dann einen 0:10-Lauf, der Spandauw endgültig auf die Palme brachte: "Eins ist klar: Wenn wir am Freitag in Spiel zwei der Serie so spielen, dann verlieren wir."

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