Ein Sieg in Halle könnte sich für die Royals doppelt auszahlen

Saarlouis. Wenn die Saarlouis Royals am Sonntag, 16 Uhr, im deutschen Basketball-Pokalwettbewerb beim SV Halle antreten, dann geht es um mehr, als einfach nur eine Runde weiter zu kommen. Es winkt der Einzug ins Halbfinale, dem dem Endturnier "Top 4" - sowie der Möglichkeit, dieses Turnier auszurichten

 Im vergangenen Jahr gewannen die Royals in Saarlouis den deutschen Basketball-Pokal. Foto: rup

Im vergangenen Jahr gewannen die Royals in Saarlouis den deutschen Basketball-Pokal. Foto: rup

Saarlouis. Wenn die Saarlouis Royals am Sonntag, 16 Uhr, im deutschen Basketball-Pokalwettbewerb beim SV Halle antreten, dann geht es um mehr, als einfach nur eine Runde weiter zu kommen. Es winkt der Einzug ins Halbfinale, dem dem Endturnier "Top 4" - sowie der Möglichkeit, dieses Turnier auszurichten. So ist es nicht übertrieben, die Partie in Halle gerade für Saarlouis als überaus wichtig zu bezeichnen. "Jeder bei uns weiß, was am Sonntag für uns auf dem Spiel steht", sagt Marc Tepest, Spielbereichsleiter bei den Royals. Da wäre zum einen der sportliche Aspekt. Die Royals haben zu Beginn der Saison das Erreichen des "Top 4"-Turniers als Ziel ausgegeben. Und es ist kein Geheimnis, dass sich Saarlouis in diesem Fall auch wieder um die Ausrichtung bemühen wird. Die Royals werden dann auch gute Chancen haben - denn laut Liga-Geschäftsführer Achim Barbknecht haben sie im vergangenen Jahr "neue Maßstäbe gesetzt", die Konkurrenten erst einmal erreichen oder übertreffen müssten.

Dass Saarlouis zu einem guten Standort geworden ist, zeigen auch die drei Länderspiele, die in den vergangenen zwei Jahren ausgetragen wurden.

Im vergangenen Jahr hat der Heimvorteil viel dazu beigetragen, dass die Royals den ersten Titel der Vereinsgeschichte unter Dach und Fach bringen konnten: 2000 Zuschauer trieben ihre Mannschaft im März 2008 zum Finalsieg gegen Wasserburg. "Bei einem ,Top 4' in Saarlouis würden unsere Chancen auf einen weiteren Titel natürlich mehr steigen als wenn es anderswo ausgetragen würde", sagt Tepest.

Auf der anderen Seite ist eine Ausrichtung auch finanziell lukrativ. "Es ist in erster Linie einmal viel Arbeit. Aber wenn man es richtig anstellt, kann das finanziell eine interessante Geschichte werden", erklärt Tepest. Zahlen nennt er nicht. Zunächst kommen höhere Fixkosten auf den Ausrichter zu, unter anderem für die Abtretung der Vermarktungsrechte von der Liga an den Verein. Der kann dann die Veranstaltung selbst vermarkten und hat dabei freie Hand. Nach SZ-Informationen ist dabei ein fünfstelliger Betrag zu verdienen - für einen deutschen Spitzenverein im Frauen-Basketball Geld, auf das er nur ungern verzichten würde.

Der Druck des Gewinnen-Müssens lastet jedoch nicht auf den Royals. Denn im Saisonetat ist ein Pokal-Endturnier nicht aufgeführt. "Das ist aber auch völlig klar, da man mit so etwas nicht rechnen kann", erklärt Marc Tepest: "Was man sagen kann, ist: Mit einem ,Top 4' in eigener Halle lässt sich der Rest der Saison sehr entspannt angehen."

Fehlt also nur noch die sportliche Qualifikation. Royals-Trainer René Spandauw bezeichnet ein Auswärtsspiel in Halle als "das schwerste Los, das überhaupt im Topf war". Und doch stehen die Chancen nicht schlecht: Halle schwächelte vor der Weihnachtspause und verlor drei Spiele in Serie. Und auf Saarlouiser Seite zeigten sich die deutschen Nationalspielerinnen Romy Bär und Stina Barnert in Topform.

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