1. FC Saarbrücken Ein Sieg der Kategorie „besonders wertvoll“

Völklingen · 1. FC Saarbrücken schlägt den mit einigen Profis verstärkten SC Freiburg II nach früher 3:0-Führung mit 3:2.

 FCS-Doppeltorschütze Patrick Schmidt setzt sich hier gegen drei Freiburger, darunter den Ex-Stuttgarter Georg Niedermeier (rechts, 154 Bundesligaspele) durch. Erst ganz spät musste der FCS etwas zittern.

FCS-Doppeltorschütze Patrick Schmidt setzt sich hier gegen drei Freiburger, darunter den Ex-Stuttgarter Georg Niedermeier (rechts, 154 Bundesligaspele) durch. Erst ganz spät musste der FCS etwas zittern.

Foto: Ruppenthal

Am Ende mussten die 2600 Fans im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion zwar wieder zittern. Doch nach 92 Minuten eines guten Fußballspiels stand der 3:2 (3:0)-Sieg des 1. FC Saarbrücken über den SC Freiburg II fest. Der FCS hat damit seine Ansprüche in Richtung Meisterschaft der Regionalliga Südwest untermauert. „Das war heute keine normale U23-Mannschaft. Die hatten die Erfahrung von über 500 Erst- und Zweitliga-Spielen auf dem Platz“, ordnete FCS-Trainer Dirk Lottner den Sieg in die Kategorie „besonders wertvoll“ ein, „wir haben gegen eine absolute Top-Mannschaft mit Top-Spielern in ihren Reihen gewonnen. Ich bin sehr zufrieden.“

Neben dem erfahrenen Kapitän Ivica Banovic hatte Freiburg am Samstag mit Jonas Meffert, Georg Niedermeier, Patrick Kammerbauer und Bartosz Kapustka gleich vier Spieler aus dem Bundesliga-Kader an Bord. „Das ist ausschließlich eine Entscheidung des Trainerteams der ersten Mannschaft, wer Spielzeit braucht“, erklärte SC-Trainer Christian Preußer, „dass es ausgerechnet gegen Saarbrücken so ist, ist Zufall.“

Zufall war es sicher auch, dass sich ausgerechnet Niedermeier (früher beim VfB Stuttgart) und Kapustka gleich in der Anfangsphase von Mario Müller und Markus Mendler schwindlig spielen ließen und dass Banovic beim Versuch, vor dem mitgelaufenen Patrick Schmidt zu klären, den Ball ins eigene Netz abwehrte. Dem FCS war es egal – das 1:0 nach 36 Sekunden spielte den Saarländern in die Karten.

„Wir wollten dem Gegner viel Ballbesitz lassen und dann schnell umschalten“, plauderte Schmidt die taktische Vorgabe aus, die nach elf Minuten voll aufging. Einen wunderbaren 30-Meter-Pass von Marco Holz nahm Schmidt sehenswert mit, schüttelte Banovic ab, umspielte Torwart Marvin Geng und erhöhte auf 2:0. Und auch dem 3:0 (32.) ging das mittlerweile in der Liga gefürchtete schnelle Umschalt­spiel des FCS voraus. Mit vier Kontakten war die gesamte Spielfeldlänge überwunden, Kapustka konnte Mendler nur per Foul im Strafraum stoppen. Doch obwohl der Freiburger „letzter Mann“ war und eine klare Torchance vereitelte, gab es nur die Gelbe Karte und Elfmeter. „Das Vergehen war ballorientiert“, erläuterte Schiedsricher Lars Erbst anschließend die neue Regelauslegung. Mendler selbst verwandelte zum Pausenstand.

Saarbrückens Hintermannschaft war bis dahin nur einmal in Verlegenheit geraten. Kapustka hatte Innenverteidiger Oliver Oschkenat (er spielte, weil Steven Zellner und Marvin Krause verletzt sind) aus kurzer Distanz an die Hand geschossen, Schiri Erbst sah darin aber kein strafwürdiges Vergehen (5.). „Ich bin noch nie so viel gelaufen ohne Ball“, sagte Jordan Steiner nach dem Spiel, er hatte die Rolle des gesperrten FCS-Kapitäns Manuel Zeitz im defensiven Mittelfeld übernommen und seine Sache insgesamt gut gemacht. Ein Urteil, das man über die FCS-Defensive im zweiten Durchgang so nicht uneingeschränkt fällen kann. Mit fortschreitender Spieldauer gelang es nicht mehr, den entscheidenden Zugriff zu bekommen. Als sich Oschkenat gegen Freiburgs einzige Spitze Christoph Daferner auch noch ungeschickt anstellte, zeigte Erbst auf den Punkt. „Er hat die Berührung dankbar angenommen“, sagte Oschkenat, der stark begonnen hatte. Felix Roth verkürzte auf 1:3 (65.).

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt begann nun in Völklingen das große Zittern. Zunächst klärte FCS-Torwart Daniel Batz gegen den frei vor ihm auftauchenden Daferner (85.), zwei Minuten später war er geschlagen. Nach Freistoß von Kammerbauer besorgte der eingewechselte Lucas Torres den 2:3-Anschlusstreffer. Zu mehr sollte es für die spielstarken Gäste aber nicht mehr reichen.

„Der Sieg des Tabellenführers war sicher nicht unverdient“, sagte Preußer am Ende, „aber es war hier auch mehr für uns drin.“ Saarbrücken feierte dagegen die Revanche für die bisher einzige Saisonniederlage im Hinspiel.

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