Ein Schuss wie ein Strich

Cardiff. Mit einem 2:0 (1:0) gegen Wales hat die deutsche Fußball-Nationalelf in Cardiff die Tabellenführung in der Qualifikations-Gruppe 4 gefestigt und marschiert auf direktem Weg zur Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Ein Tor von Kapitän Michael Ballack (11. Minute) und ein Eigentor von Ashley Williams (48

 Michael Ballack (links) schreit seine Freude über seinen herrlichen Treffer zum 1:0 in der 11. Minute heraus. Mario Gomez jubelt mit dem Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Foto: dpa

Michael Ballack (links) schreit seine Freude über seinen herrlichen Treffer zum 1:0 in der 11. Minute heraus. Mario Gomez jubelt mit dem Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Foto: dpa

Cardiff. Mit einem 2:0 (1:0) gegen Wales hat die deutsche Fußball-Nationalelf in Cardiff die Tabellenführung in der Qualifikations-Gruppe 4 gefestigt und marschiert auf direktem Weg zur Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Ein Tor von Kapitän Michael Ballack (11. Minute) und ein Eigentor von Ashley Williams (48.) sorgten vor 26 000 Zuschauern im Millennium-Stadion für den Sieg gegen harmlose Waliser, die mit der Niederlage ihre letzte WM-Chance verspielten.

Vier Tage nach dem 4:0 gegen Liechtenstein reichte eine Durchschnittsleistung, um drei weitere Punkte auf dem Weg nach Südafrika einzufahren. Die Rückkehr von Bundestrainer Joachim Löw zur Europameisterschafts-Taktik mit einer "Doppel-Sechs" vor der Abwehr - Thomas Hitzlsperger und Simon Rolfes - und den drei offensiven Mittelfeldspielern Bastian Schweinsteiger, Ballack und Lukas Podolski brachte aber nicht die erhoffte Stabilität. Ballack erzielte zwar mit dem 41. Tor im 92. Länderspiel die Führung - ein Schuss wie ein Strich aus 30 Metern -, fehlte aber auch oft als ordnende Hand beim Spielaufbau. Und trotz allen Einsatzes gelang es Mario Gomez nicht, seine inzwischen seit 733 Minuten anhaltende Torflaute im DFB-Trikot zu beenden. Dafür war der als einzige Spitze aufgebotene Stuttgarter mit seinem Einsatz gegen James Collins an der Torauslinie entscheidend am 2:0 beteiligt, das Williams per Eigentor "vollendete".

Die ohne ihren verletzten Stürmer Craig Bellamy spielenden Gastgeber zogen sich weit zurück. Bei ihren Kontern erwies sich die deutsche Abwehr bis auf den in Luftduellen starken Per Mertesacker alles andere als souverän. Serdar Tasci leistete sich viele Fehler, aber auch Andreas Beck auf der rechten Seite konnte nicht an seine Leistung vom Samstag gegen Liechtenstein anknüpfen.

Nach nervöser Anfangsphase brachte ein Tor wie aus dem Nichts die deutsche Mannschaft in Führung. Im Anschluss an einen Einwurf, der eigentlich den Gastgebern zugestanden hätte, kam der Ball zu Ballack, der den weit vor seinem Tor postierten Torwart Wayne Hennessey aus 30 Metern mit einem Schuss fast aus dem Stand überlistete. Danach versäumten es die Deutschen nachzusetzen, so dass die Briten ihre Chance witterten.

In der 21. Minute verhinderte Torhüter Robert Enke den Ausgleich durch Robert Earnshaw. Anschließend hatte die deutsche Elf Glück, dass ihr ein Elfmeter erspart blieb. Als Tasci im Strafraum strauchelte und Joe Ledley über ihn fiel, hatten wohl nicht nur die Waliser mit einem Pfiff des norwegischen Unparteiischen Terje Hauge gerechnet (27.). Erst nach einer halben Stunde fand die DFB-Auswahl zu ihrer anfangs gezeigten Konzentration zurück und setzte in der Offensive wieder Akzente. Hitzlsperger (30.), Gomez (32.) und Podolski (33.), der in der 67. Minute mit Ballack wegen einer taktischen Anweisung heftig aneiander geriet, vergaben gute Chancen, den Vorsprung auszubauen. Doch mit dem Eigentor in der 48. Minute war das Spiel gelaufen. Wie gegen Liechtenstein schlichen sich danach Nachlässigkeiten ein, die jedoch nicht bestraft wurden. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort