Ein Schmidt für Leverkusen

Leverkusen · Einen Tag vor dem Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund hat Bayer Leverkusen Roger Schmidt als neuen Cheftrainer ab kommende Saison verpflichtet. Er erhält bei Bayer einen Zweijahresvertrag.

 Roger Schmidt hat mit Red Bull Salzburg den Meistertitel in Österreich gewonnen und tolle Auftritte in der Europa League hingelegt. Nächste Saison trainiert er Bayer Leverkusen. Foto:KALNINA/dpa

Roger Schmidt hat mit Red Bull Salzburg den Meistertitel in Österreich gewonnen und tolle Auftritte in der Europa League hingelegt. Nächste Saison trainiert er Bayer Leverkusen. Foto:KALNINA/dpa

Bayer Leverkusen hat die Konkurrenz ausgestochen und Roger Schmidt als neuen Cheftrainer verpflichtet. Der 47-Jährige unterschrieb beim Vierten der Fußball-Bundesliga einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2016, teilte der Verein am Freitag mit. "Wir haben den Markt intensiv sondiert und sind bei unseren Überlegungen schnell auf Roger Schmidt gestoßen", erklärte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler. "Seine Art, Fußball spielen zu lassen, passt ideal zu Bayer 04 Leverkusen."

Schmidt, der in diesem Jahr mit Red Bull Salzburg österreichischer Meister wurde, wird Nachfolger von Interimstrainer Sascha Lewandowski, der sich nach Saisonende wieder auf seine Rolle als Junioren-Cheftrainer konzentrieren wird. Beide absolvierten gemeinsam den Trainerlehrgang des Deutschen Fußball-Bundes und kennen sich gut. Das Nachsehen haben die Frankfurter Eintracht, die Schmidt als Nachfolger des scheidenden Armin Veh haben wollte, und die Salzburger. "Die Gespräche mit ihm waren sehr konstruktiv", erklärte Eintracht-Manager Bruno Hübner. "Er hat gesagt, dass es keine Entscheidung gegen Frankfurt war, sondern eine für Leverkusen."

Ausschlaggebend seien die wirtschaftliche Stärke und die sportliche Perspektive von Bayer gewesen. Der Tabellenvierte hat das Ticket für die Europa League bereits gesichert und noch die Chance auf den Einzug in die Champions League. Mit der Bekanntgabe der Personalie einen Tag vor dem Duell mit Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr) hofft der Werksverein auf Auftrieb.

"Roger hat sich sehr schwergetan mit dieser Entscheidung. Gehen Sie davon aus, dass wir alles getan haben", sagte Salzburgs Sportdirektor Ralf Rangnick zum Weggang von Schmidt. Er hatte erst vor wenigen Monaten bis 2016 in Salzburg verlängert, macht nun aber von einer Ausstiegsklausel im Vertrag Gebrauch: Bayer muss 1,5 Millionen Euro Ablöse bezahlen. "Roger hat sich zu einem der absoluten Top-Trainer Deutschlands entwickelt", meinte Rangnick. Die beiden Bayer-Manager Michael Reschke und Rudi Völler seien bei Heimspielen der Salzburger gewesen und hätten sich gedacht: "So wollen wir mit Bayer auch spielen."

"Ich freue mich auf die neue Aufgabe bei einem Topclub und bin auch glücklich, jetzt in der Bundesliga arbeiten zu können", sagte Roger Schmidt. Der gelernte Werkzeugmacher und studierte Ingenieur gab sein Debüt im Profifußball als Trainer beim SC Paderborn erst in der Saison 2011/2012. Offiziell soll er in Leverkusen am 1. Juli vorgestellt werden. Ob der auf internationaler Bühne noch recht unerfahrene Schmidt mit den Leverkusenern sein Debüt in der Champions League geben könnte, entscheidet sich auch gegen den BVB. "Es geht um die Wurst", sagte Bayer-Torwart Bernd Leno.

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