Ein Punkt zum Jahresausklang

Saarlouis · Die HG Saarlouis hat gestern Abend im Heimspiel gegen die DJK Rimpar Wölfe fast in letzter Sekunde eine Niederlage verhindert. Trainer Heine Jensen war mit dem Punkt und der bisherigen Saisonbilanz zufrieden.

 Der Saarlouiser Lars Weissgerber kommt hier vor Rimpars Torhüter Max Brustmann zum Abschluss. 1725 Zuschauer sahen das Zweitliga-Spiel gestern Abend – eine prima Kulisse. Foto: rolf Ruppenthal

Der Saarlouiser Lars Weissgerber kommt hier vor Rimpars Torhüter Max Brustmann zum Abschluss. 1725 Zuschauer sahen das Zweitliga-Spiel gestern Abend – eine prima Kulisse. Foto: rolf Ruppenthal

Foto: rolf Ruppenthal

"Auf geht's, Jungs. Volle Hütte. Heute geht's ab!", schallte es kurz vor dem Anpfiff durch den Kabinengang der Stadtgartenhalle in Saarlouis. Darius Jonczyk, Kapitän des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis , heizte seiner Mannschaft mächtig ein, ehe sie unter tosendem Beifall der 1725 Zuschauer in die Halle stürmte. Am Ende ging es gestern mit einem 25:25 (10:12) gegen Tabellennachbar DJK Rimpar Wölfe und damit einem Punkt in die Winterpause.

Jonczyk hatte mit seiner Ansprache nicht zuviel versprochen: Zwar lag die HG schnell mit 0:2 in Rückstand, doch in der Folge legte sie einen 6:1-Lauf auf das Parkett. Fünf Minuten vor dem Ende des ersten Durchgangs führte sie wieder mit drei Toren (10:7), aber bis zum Ende bestimmten die Gäste das Geschehen und drehten das Ergebnis zu ihren Gunsten (12:10). Dank des wieder einmal gut aufgelegten Torwarts Patrick Schulz kämpfte sich Saarlouis nach dem Seitenwechsel zurück und glich in der 44. Minute durch Martin Murawski aus (17:17). Bis zur Schluss-Sirene entwickelte sich ein dramatischer Schlagabtausch, bei dem sich keines der beiden Teams absetzen konnte. HG-Spielmacher Ibai Meoki war es vier Sekunden vor Schluss vorbehalten, den umjubelten Treffer zum gerechten 25:25-Endstand in die Maschen zu jagen.

"Nichts", antwortete Meoki auf die Frage, was ihm nach seinem letzten Treffer durch den Kopf ging: "Dieser Punkt ist für uns sehr wichtig. Wir lagen fast die ganze zweite Halbzeit in Rückstand und können jetzt mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen. Wir sind alle müde und können die Regeneration gut gebrauchen." Das fand auch Trainer Heine Jensen: "Ich denke, 25:25 ist ein faires Ergebnis. Ich muss der Mannschaft dazu gratulieren, dass sie auch im Rückstand einen kühlen Kopf bewahrt hat und dadurch immer wieder aufholen konnte."

Auch mit Blick auf die bisherigen Saisonspiele ist Jensen an seiner neuen Wirkungsstätte zufrieden: "Es macht unheimlich viel Spaß hier zu arbeiten. Sowohl mit den Jungs als auch mit allen Leuten drumherum", lobte der frühere Frauen-Bundestrainer: "Wir haben ein großes Ziel, an dem alle arbeiten. Das ist, den Klassenverbleib vorzeitig zu schaffen. Dazu braucht man meiner Meinung nach 30 Punkte."

Jungmann zuversichtlich

Vergangene Saison hatte Saarlouis nach 38 Spielen 25:51 Punkte auf dem Konto. Nun sind es nach 21 Spielen bereits 18:24. "Ich bin zuversichtlicher als in den Jahren zuvor", sagt HG-Vorsitzender Richard Jungmann. Der Leistungssprung im Vergleich zu den Vorjahren überrascht ihn allerdings nicht wirklich: "Im Endeffekt läuft es so, wie wir es uns nach den Veränderungen im Kader vorgestellt haben. Die Mannschaft ist noch jung und kann sich in der Rückrunde sicher weiter stabilisieren."

Mit vielen neuen Gesichtern sorgte die HGS Anfang Herbst für Aufsehen und rangierte zwischenzeitlich sogar auf dem vierten Tabellenplatz. Danach stockte der Motor - sieben Niederlagen aus acht Spielen holten die Saarlouiser auf den Boden der Tatsachen zurück. Dieser liegt jedoch über dem Niveau der vergangenen Jahre. Der Weg aus der Abstiegszone ins tabellarische Mittelfeld lässt sich am Abwehr-Verhalten festmachen: Aus dem Schwachpunkt der letzten Rückrunde wurde die große Stärke der laufenden Saison. Die braucht es auch im neuen Jahr, um das große Ziel zu erreichen.

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