Ein perfekter Tag

Kaiserslautern. Fast entschuldigend hatte Srdjan Lakic nach seinem Tor mit den Schultern gezuckt. So, als könne er gar nichts für dieses 1:0. Als wäre ihm die Art und Weise, wie leicht er da nach acht Minuten den Ball über die Linie geköpft hatte, ein wenig peinlich

 Lauterns Stürmer Srdjan Lakic erzielte gegen Schalke 04 seine Saisontore acht und neun. Foto: dpa

Lauterns Stürmer Srdjan Lakic erzielte gegen Schalke 04 seine Saisontore acht und neun. Foto: dpa

Kaiserslautern. Fast entschuldigend hatte Srdjan Lakic nach seinem Tor mit den Schultern gezuckt. So, als könne er gar nichts für dieses 1:0. Als wäre ihm die Art und Weise, wie leicht er da nach acht Minuten den Ball über die Linie geköpft hatte, ein wenig peinlich. Schließlich war das doch der FC Schalke 04, die Mannschaft, die am vorigen Wochenende Werder Bremen mit 4:0 und unter der Woche Olympique Lyon in der Champions League mit 3:0 an die Wand gespielt hatte.

Dabei sollte dieses 1:0 nur der Auftakt zu einem Nachmittag sein, der wohl zu den peinlichsten der Schalker Fußball-Historie gehören dürfte. Noch vor der Pause erhöhte Kapitän Martin Amedick - wieder nach einer Ecke des überragenden Christian Tiffert - auf 2:0. Und spätestens nach der Pause nahmen das Schalker Schicksal und die Glanzstunde des FCK ihren Lauf. Lakic mit dem 3:0, Ivo Ilicevic per Elfmeter zum 4:0 und die Schalker Leihgabe Jan Moravek zum 5:0. "Das war ein perfekter Tag", fasste Srdjan Lakic zusammen. Ein Gefühl, das wohl jeder der 49 474 Zuschauer teilte, sofern er es nicht mit den Schalkern hielt.

Die Knappen suchten derweil nach Erklärungen für diese Nicht-Leistung. Und für den Fall, dass genauere Erklärungen gefunden werden, kündigte Trainer Felix Magath schon an: "Das Ergebnis schreit nach Konsequenzen. Die habe ich mir aber noch nicht ausgedacht." Wer Magath kennt, der weiß, dass diese Konsequenzen ähnlich schmerzhaft wie das 0:5 werden dürften.

Der FCK hingegen erinnert endlich wieder an den Saisonbeginn. Vier Siege in den letzten sechs Pflichtspielen, Platz elf in der Tabelle mit 17 Punkten - vier mehr als Schalke. "Die Mannschaft hat mit Herz und Leidenschaft gespielt, aber auch sehr gute fußballerische Momente gehabt", sagte Trainer Marco Kurz und wirkte unmittelbar nach Spielende beinahe gerührt von dem, was seine Mannschaft geboten hatte. Schließlich hatten sie nicht nur druckvoll nach vorne gespielt, sondern auch die hochkarätige und hochgelobte Schalker Offensive zur Wirkungslosigkeit verdammt, wie Kapitän Martin Amedick anmerkte: "Es war auch wichtig, dass wir zu Null gespielt haben."

Srdjan Lakic warnte aber trotz aller Euphorie, dass die Mannschaft in den nächsten Wochen nicht nachlassen dürfe: "Wir spielen zur Zeit gut. Und wir werden immer besser, das ist wichtig. Aber jede Woche ist eine neue Herausforderung. Wir müssen cool bleiben." Einfach wird das nicht für ein Team, das als Aufsteiger gerade einen Champions-League-Achtelfinalisten mit 5:0 vom Platz gefegt hat.

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