Ein packendes Derby ohne Sieger

Homburg · Der 1. FC Saarbrücken hat am Freitagabend einen Traumstart hingelegt und im Regionalliga-Derby beim FC Homburg früh mit 2:0 geführt. Doch der FCH gab sich nicht auf – und erkämpfte das Unentschieden.

 Der FCS legte am Freitag einen Blitzstart hin: Alexander Hahn (links) setzte sich schon in der siebten Minute nach einem Freistoß durch und erzielte das zwischenzeitliche 2:0. Foto: wieck

Der FCS legte am Freitag einen Blitzstart hin: Alexander Hahn (links) setzte sich schon in der siebten Minute nach einem Freistoß durch und erzielte das zwischenzeitliche 2:0. Foto: wieck

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Die 11 208 Zuschauer im Homburger Waldstadion haben am Freitagabend zum Auftakt der Fußball-Regionalliga ein packendes Saar-Derby gesehen, das kaum Wünsche offen ließ. Am Ende trennten sich der FC Homburg und der 1. FC Saarbrücken leistungsgerecht mit 2:2 (1:2). "Fußballerisch war das Spiel nicht gut. Aber man hat gesehen: Die Mannschaft hat Herz. Wir haben nach dem Rückstand unendlich gekämpft", sagte FCH-Trainer Jens Kiefer, nachdem sein Team schon früh mit 0:2 zurücklag. "Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben alles umgesetzt, was wir einstudiert haben", fand FCS-Trainer Fuat Kilic, "im zweiten Durchgang hat der Gegner zeitweise dominiert, daher geht das Ergebnis in Ordnung."

Aufgrund des großen Andrangs begann die Partie mit zehnminütiger Verspätung. Als das Spiel endlich losging, startete der FCS wie die Feuerwehr. Knapp vier Minuten dauerte es, bis Stürmer Matthew Taylor die erste Chance der Gäste mit einem Heber gegen den zu weit vor seinem Kasten postierten FCH-Torwart David Buchholz zum 1:0 abschloss. "Ich hätte mich mehr gefreut, wenn wir gewonnen hätten", sagte der Amerikaner Taylor, "wir müssen einfach lernen, unsere Kräfte besser einzuteilen."

Der Jubel der über 5000 Saarbrücker Fans war kaum verhallt, als die Freudenschreie schon wieder anschwollen. Nach einem Freistoß von André Mandt köpfte der aufgerückte Innenverteidiger Alexander Hahn unbedrängt zur 2:0-Führung ein. Buchholz war chancenlos. Wie im Training hundertfach geübt, blockten zwei Saarbrücker die Verteidiger weg, Hahn hatte keine Mühe. Dass Kilic mit Mandt und Lukas Kiefer eigentlich die defensivere Taktik-Variante gewählt hatte, war zu diesem Zeitpunkt kein Thema mehr. Denn Homburg war in der Folge geschockt, der FCS war dem dritten Treffer näher als die Gastgeber dem Anschluss. Dennis Wegner (20.) und Jan Fießer (21.) scheiterten an Buchholz.

Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis Homburg sich zurück ins Spiel meldete - mit einem Paukenschlag. Nach Eckball von André Kilian waren die FCS-Verteidiger Peter Chrappan und Timo Kunert zu unentschlossen, Torwart David Hohs klebte auf der Linie und Angelo Vaccaro war mit dem Kopf zur Stelle und verkürzte auf 1:2 (29.). Die Gastgeber wirkten wacher und gingen aggressiver zu Werke, während der FCS nicht mehr die Dominanz aus der Anfangsphase ausstrahlte. Mit 1:2 ging es in die Kabinen.

Jens Kiefer hatte in der Pause offenbar deutlich mehr zu sagen als sein FCS-Kollege. Die Gäste waren schon wieder einige Minuten auf dem Feld, als die Grün-Weißen von der Pausenansprache zurückkehrten. Kiefer fand die richtigen Worte. Fünf Minuten waren nach dem Wiederanpfiff gespielt, als FCH-Stürmer Kai Hesse nach einem Doppelpass FCS-Torwart David Hohs keine Chance ließ und zum 2:2 einschoss. "Ich bin einfach glücklich. Ich muss aber auch sagen, ich war am Limit im Spiel", sagte Hesse. In der 58. Minute schien es schon, als hätte Homburg das Spiel endgültig gedreht, doch Vaccaros Treffer wurde wegen Abseits nicht anerkannt. Acht Minuten später verweigerte der gute Schiedsrichter Florian Steinberg auch dem FCS einen Treffer. Chrappan stand beim Kopfball im Abseits.

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