Ein optimistischer Hock

Homburg. Eigentlich sollten in der Fußball-Regionalliga West noch in diesem Jahr die ersten beiden Runden der Rückserie gespielt werden. Doch das derzeitige Wetterchaos macht es fraglich, ob in der vierten Liga vor Weihnachten noch einmal der Ball rollt. Jüngstes Opfer ist der FC Homburg, dessen für den morgigen Samstag angesetzte Partie beim FC Schalke II witterungsbedingt abgesagt wurde

Christian Hock, Trainer des FC 08 Homburg, war gestern zu Gast in der Sportredaktion und kündigte an, im Winter noch einen neuen Stürmer für den Viertligisten verpflichten zu wollen. Foto: b & b

Homburg. Eigentlich sollten in der Fußball-Regionalliga West noch in diesem Jahr die ersten beiden Runden der Rückserie gespielt werden. Doch das derzeitige Wetterchaos macht es fraglich, ob in der vierten Liga vor Weihnachten noch einmal der Ball rollt. Jüngstes Opfer ist der FC Homburg, dessen für den morgigen Samstag angesetzte Partie beim FC Schalke II witterungsbedingt abgesagt wurde. Ob das letzte Spiel 2010 zu Hause gegen die zweite Mannschaft des VfL Bochum am 17. Dezember stattfindet, ist noch nicht abzusehen. Beim Redaktionsbesuch von Christian Hock gestern sagte der FCH-Trainer, dass er eher nicht damit rechnet, mit seiner Mannschaft in diesem Jahr noch einmal anzutreten.

Erst drei Mal konnte der Nachfolger des Mitte November entlassenen Alfred Kaminski seine Mannschaft an den Start schicken. Dabei lieferten die Grün-Weißen vor allem beim Debüt des neuen Manns auf der Trainerbank gegen Arminia Bielefeld II zumindest phasenweise eine überzeugende Vorstellung und fuhren mit dem 2:1-Sieg den zweiten Sieg der Saison ein. Danach gab es ein Unentschieden bei der Reserve von Borussia Dortmund (1:1) sowie ein 0:2 beim Aufstiegs-Aspiranten SF Lotte. Bleibt es beim derzeitigen Tabellenbild, überwintert der Aufsteiger als Tabellen-16. auf einem Abstiegsplatz.

Grund genug für den sportlich Verantwortlichen, sich im Winter nach neuem Personal umzusehen. "Wir müssen noch auf zwei, drei Positionen was machen", sagt Hock und kündigt auch an, den "ein oder anderen Spieler abgeben" zu wollen. Namen wollte er keine nennen. Als vordringlichste Baustelle hat der frühere Zweitliga-Trainer von SV Wehen-Wiesbaden und Rot-Weiß Ahlen (damals LR Ahlen) die Offensive ausgemacht, die nur elf Treffer in 16 Partien erzielt hat - ein Wert, der sich in der Rückrunde deutlich verbessern muss, soll die Klasse gehalten werden.

Hock glaubt an seine Mannschaft, "weil wir eine Mannschaft haben, die fußballerisch in der Regionalliga mithalten kann". Ob unter den zahlreichen Bewerbern für einen Vertrag beim Regionalligisten die Richtigen dabei sind, wird sich in der Winterpause herausstellen. "Seitdem ich hier bin, flattern täglich 40 E-Mails ein", erzählt der 40-Jährige, gibt aber auch klare Vorgaben für eventuelle Neuverpflichtungen: "Niemand wird auf Grund seiner Vita verpflichtet. Wer zu uns kommen will, muss ins Probetraining."

Finden sich die notwendigen Verstärkungen für die Offensive, ist der Klassenverbleib durchaus realistisch. Ein Punkt trennt die Grün-Weißen vom rettenden Platz 15. Hock, der vom Nicht-Abstieg überzeugt ist, denkt schon einen Schritt weiter. "Natürlich will ich irgendwann wieder höherklassig trainieren, in der 3. oder 2. Liga. Wir müssen schauen, dass wir nächstes Jahr eine gute Mannschaft auf die Beine stellen, die ein anderes Ziel als den Klassenerhalt hat", sagt der Ex-Profi von Viktoria Aschaffenburg, Mainz 05 und Borussia Mönchengladbach, der 240 Zweitliga- und ein Bundesliga-Spiele absolvierte. Der neue Mann will in Homburg "etwas aufbauen" und sieht dafür gute Bedingungen. "Vom Umfeld her haben wir in Homburg gute Voraussetzungen", sagt der Trainer, weiß aber auch, dass vor allem im Nachwuchsbereich noch einiges verbessert werden muss: "In der Jugendabteilung ist in den vergangenen Jahren vieles nach unten gegangen." Und auch die in der Bezirksliga spielende zweite Mannschaft des FCH "ist als Unterbau zu wenig". Für Christian Hock gibt es also auch in der Winterpause noch viel zu tun. "Vom Umfeld her haben wir in Homburg gute Voraus-

setzungen."

Christian Hock, FCH-Trainer