Ein Nothelfer sorgt für den Klassenverbleib

Hamburg. Stebe gut, Ende gut: Nothelfer Cedrik-Marcel Stebe hat sich zum großen Retter für das deutsche Davis-Cup-Team aufgeschwungen und gemeinsam mit dem neuen Führungsspieler Florian Mayer den dritten Abstieg aus der Tennis-Weltgruppe verhindert

Hamburg. Stebe gut, Ende gut: Nothelfer Cedrik-Marcel Stebe hat sich zum großen Retter für das deutsche Davis-Cup-Team aufgeschwungen und gemeinsam mit dem neuen Führungsspieler Florian Mayer den dritten Abstieg aus der Tennis-Weltgruppe verhindert. Im wichtigsten Match seiner Karriere sorgte Stebe gestern für den 3:2-Erfolg in der Relegation gegen Australien und ein Happy End nach einer Saison voller Querelen. "So ein Sieg muss gefeiert werden", sagte Teamchef Patrik Kühnen erleichtert.

"Mein größter Erfolg"

Auf dem Center Court am Hamburger Rothenbaum bildeten die Gastgeber gestern nach Stebes klarem 6:4, 6:1, 6:4 gegen den früheren Weltranglisten-Ersten Lleyton Hewitt eine Jubeltraube und begossen mit einer Magnum-Flasche Champagner den schwer erkämpften Sieg. Dann absolvierte Stebe in eine Deutschland-Fahne gehüllt eine Ehrenrunde.

"Was er heute geleistet hat, ist sensationell. Das zeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist", meinte Kühnen. Der Matchwinner gab zu: "Am Anfang war ich ein bisschen nervös. Ich habe versucht, nicht zu verkrampft zu spielen. Das ist der größte Erfolg meiner Karriere."

Auch Mayer ging noch auf eine Ehrenrunde. Der Bayreuther hatte mit 6:4, 6:2, 6:3 gegen Bernard Tomic den 1:2-Rückstand vor dem Abschlusstag egalisiert und zum zweiten Mal am Wochenende überzeugt. "Klar stand ich heute unter Druck, aber das Publikum hat mich super unterstützt. Ich habe richtig gut gespielt", sagte Mayer.

Letztlich verkraftete die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes das Fehlen des nicht nominierten Philipp Kohlschreiber und des pausierenden Tommy Haas. "Mir ging es immer nur um den Erfolg der Mannschaft. Man hat gesehen, dass in einem intakten Team Kräfte frei werden", betonte Kühnen, dessen seit zehn Jahren laufender Vertrag auch im Fall des Abstiegs verlängert werden sollte.

Becker findet zu spät ins Match

Die Vorzeichen vor dem Sonntag waren schlecht, nachdem das Doppel am Samstag verloren gegangen war. Petzschner und vor allem der Orscholzer Benjamin Becker fanden beim 3:6, 2:6, 6:2, 6:7 (4:7) gegen Hewitt und Chris Guccione zu spät ins Match. Zu allem Überfluss klagte Petzschner danach über eine Reizung der Quadrizepssehne im linken Knie. Der Bayreuther hätte eigentlich gegen Hewitt spielen sollen, doch die Schmerzen waren auch gestern beim Einschlagen nicht verschwunden.

Damit musste Stebe nach seiner Auftaktniederlage gegen Tomic erneut auf den Platz. Immerhin hatte er Hewitt bei den Australian Open im Januar trotz seines Ausscheidens eine beherzte Partie geliefert. Diesmal siegte er und sorgte dafür, dass der 28-malige Davis-Cup-Sieger Australien weiterhin zweitklassig bleibt. dpa

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