Ein neuer Verein mitten in der Saison
Dudweiler. Ein kurioses Urteil des Verbandsgerichts des Saarländischen Fußballverbandes sorgt derzeit für Gesprächsstoff im Frauenfußball. Der neu gegründete FFC Dudweiler darf ab sofort in der Frauen-Landesliga den Platz des ASC Dudweiler übernehmen - zudem durfte der FFC anstelle des ASC auch am Samstag am Volksbanken-Frauenmasters teilnehmen. Aber wie kam es dazu?Am 24
Dudweiler. Ein kurioses Urteil des Verbandsgerichts des Saarländischen Fußballverbandes sorgt derzeit für Gesprächsstoff im Frauenfußball. Der neu gegründete FFC Dudweiler darf ab sofort in der Frauen-Landesliga den Platz des ASC Dudweiler übernehmen - zudem durfte der FFC anstelle des ASC auch am Samstag am Volksbanken-Frauenmasters teilnehmen. Aber wie kam es dazu?
Am 24. Januar meldete der ASC seine in der Landesliga beheimatete Frauen-Mannschaft nach internen Querelen ab. Über die Hintergründe hüllt sich der Verein in Schweigen. "Es gibt Sachen, die vorgefallen sind und die aufgearbeitet werden müssen. Zum jetzigen Zeitpunkt wollen wir dies aber noch nicht tun", erklärt der Vorsitzende der Fußball-Abteilung des ASC, Joachim Wolfers.
Dudweiler liegt in der Landesliga momentan auf dem dritten Tabellenplatz, der nach jetzigem Stand ein Aufstiegsrang in die Verbandsliga ist. Normalerweise wären nach der Abmeldung der ASC-Mannschaft alle Landesliga-Begegnungen nach der Winterpause mit drei Punkten für den Gegner gewertet worden. Doch so wird es in diesem Fall nicht kommen.
Nach dem "Rauswurf" reagierte die Frauen-Mannschaft des ASC samt ihrer Führung mit der Gründung eines neuen Vereins. Am 1. Februar fand die Gründungsversammlung des FFC Dudweiler statt. Alle bisherigen Spielerinnen des ASC schlossen sich dem FFC an. Der FFC stellte zudem beim Verband den Antrag, den Landesliga-Platz des ASC zu übernehmen. Und überraschend wurde dieser Antrag genehmigt. Der FFC wird nun in der Rest-Rückrunde in der Landesliga an den Start gehen und "übernimmt" die 29 Punkte, die der ASC bislang sammelte. "Wir hatten auf dieses Urteil gehofft", erklärt Reinhold Brückner, der Vorsitzende des FFC, der seine Rückrundenspiele auf dem Platz des SV Scheidt austragen wird.
Gefällt wurde das Urteil nach Paragraph 62 der Spielordnung des Deutschen Fußball-Bundes. "Dieser ermöglicht es Frauen-Fußball-Abteilungen, den Verein zu wechseln", berichtet Verbands-Justiziar Heinz Haupenthal. Haupenthal verweist darauf, dass solch ein Wechsel nur im Frauenbereich gestattet ist und dass es solche Fälle im Frauenbereich auch schon öfter gegeben habe. Im Saarland wechselte beispielsweise Ende der Neunziger die Frauen-Abteilung des VfR Saarbrücken zum 1. FC Saarbrücken oder vor der aktuellen Spielzeit die Frauen-Abteilung des Regionalliga-Aufsteigers SSV Saarlouis zur DJK Saarwellingen.
Allerdings erfolgten alle diese Wechsel vor einer Spielzeit - ein Wechsel während einer Saison ist neu. "Die Frauen in Dudweiler sind ja quasi rausgeworfen worden, deshalb haben wir von einer möglichen Sperrfrist abgesehen und einen sofortigen Wechsel ermöglicht", begründet Haupenthal.
"Wir haben noch keine schriftliche Information vom Verband. Was da rechtlich entschieden wurde, können wir aber ohnehin nicht beeinflussen", meinte ASC-Fußballchef Wolfers. Gleichzeitig verwies er darauf, dass die Abmeldung der Frauen-Mannschaft nicht das Ende des Frauenfußballs beim ASC ist. "Wir haben noch eine Mädchen-Mannschaft, und vielleicht wird es in Zukunft wieder ein Frauen-Team geben", sagte Wolfers. Dieses müsste dann allerdings einen Neuanfang in der Bezirksliga starten. "Vielleicht wird es in Zukunft wieder ein Frauen-Team beim ASC geben."
Joachim Wolfers,
Vorsitzender der Fußball-Abteilung des ASC Dudweiler
