Ein mulmiges Gefühl
Köllerbach. Am vergangenen Sonntag hätte sich der KSV Köllerbach mit einem Sieg gegen die RWG Mömbris-Königshofen vorzeitig einen Playoff-Platz sichern können. Hat er aber nicht. Der Ringer-Bundesligist musste eine 16:19-Niederlage hinnehmen, was dem ASV Mainz 88 die Tür zu den Playoffs unverhofft wieder öffnete
Köllerbach. Am vergangenen Sonntag hätte sich der KSV Köllerbach mit einem Sieg gegen die RWG Mömbris-Königshofen vorzeitig einen Playoff-Platz sichern können. Hat er aber nicht. Der Ringer-Bundesligist musste eine 16:19-Niederlage hinnehmen, was dem ASV Mainz 88 die Tür zu den Playoffs unverhofft wieder öffnete. Dort war man gedanklich schon bei der Planung für die kommende Saison, als man - bedingt durch die Niederlage der Köllerbacher - zurück ins Rennen geschickt wurde. Vier Punkte beträgt der Vorsprung des KSV Köllerbach vor den Mainzern, die auf Platz fünf stehen. An diesem Samstag kommt es in der Kyllberghalle im Spitzenkampf der Ringer-Bundesliga zum Duell der Tabellennachbarn (19.30 Uhr).
Im Mittelpunkt könnte dabei Jurij Kohl stehen. 15 Jahre ging er für den KSV auf die Matte, war Publikumsliebling, Integrationsfigur und beinahe Inventar. 2009 erfolgte der Wechsel nach Mainz. "Es steht noch nicht fest, ob ich am Samstag aufgestellt werde. Es wäre für mich das erste Mal, dass ich gegen Köllerbach kämpfen müsste - und das ist sicherlich ein mulmiges Gefühl", sagt Kohl. Er habe noch ein gutes Verhältnis zu vielen Mitgliedern im Verein und zu den Fans, obwohl sein damaliger Wechsel mit einigen Querelen verbunden war.
Die positiven Erinnerungen überwiegen dennoch, und so sieht er dem Kampf mit gemischten Gefühlen entgegen. "Ich wohne ja hier und hänge nach wie vor am KSV. Die Vorstellung, dass die Fans, die mich jahrelang angefeuert haben, nun zwangsläufig gegen mich wären, ist schon sehr seltsam", erklärt er. Aus sportlicher Sicht jedoch will Kohl mit den Mainzern nach dem letzten Strohhalm greifen - und einen Sieg in seinem alten Wohnzimmer erzielen. "Für Mainz geht es um alles. Bei einer Niederlage wäre die Runde endgültig abgeschlossen. Sollten wir allerdings gewinnen, könnten wir den Abstand auf zwei Punkte verringern und wären dran. Aber wenn Köllerbach komplett steht, wird es schwierig."
In der Hinrunde ging der Sieg an die Mainzer, aber Köllerbachs Teamleiter Thomas Geid setzt darauf, dass die Punkte diesmal im Saarland bleiben: "Das ist für uns der wichtigste Kampf in dieser Saison. Wenn wir gewinnen, sind wir sicher in den Playoffs. Das wollen wir am Samstag erreichen. Ich hoffe, dass die Fans uns unterstützen und die Kyllberghalle in die Kyllberghölle verwandeln."
Sorgen bereitet Geid momentan die 96-Kilo-Klasse. Neuzugang Jimmy Lidberg nimmt derzeit an einem Trainingslager in den USA teil, ist also nicht da. Und Elis Guri ist verletzt. "Das sind vier Punkte, die wir quasi abschreiben müssen. Aber die Mannschaft wird alles geben. Und ich bin sicher, dass wir einen guten Kampf sehen werden", sagt Geid. Jurij Kohl hin oder her. "Ich wohne ja hier und hänge nach wie vor am KSV."
Jurij Kohl,
Ringer des
ASV Mainz 88
Ringen
Bundesliga-Tabelle vor dem 16. Kampftag an diesem Wochenende:
1 . Weingarten 15 362 : 196 24 : 6
2 . KSV Aalen 15 310 : 226 24 : 6
3 . Mömbr.-Königsh. 15 341 : 200 23 : 7
4 . KSV Köllerbach 15 326 : 218 21 : 9
5 . ASV Mainz 88 15 312 : 237 17 : 13
6 . ASV Nendingen 15 264 : 286 15 : 15
7 . KSK Neuss 15 285 : 273 13 : 17
8 . TSV Musberg 15 195 : 338 7 : 23
9 . Bonn-Duisdorf 15 218 : 327 6 : 24
10 . RKG Freiburg 15 120 : 432 0 : 30