Ein kometenhafter Aufstieg

Perl · Spätestens seit den Olympischen Spielen 2012 wird der Name Kristina Sprehe mit der Dressur-Weltspitze verbunden. Die Silbermedaillen-Gewinnerin von London geht bei der Peterhof-Dressur-Gala mit ihrem besten Pferd an den Start.

 Kristina Sprehe beobachtet das Geschehen auf dem Peterhof nicht nur, an diesem Wochenende ist die Dressurreiterin, Silbermedaillen-Gewinnerin von London 2012, auch mittendrin. Foto: Ruppenthal

Kristina Sprehe beobachtet das Geschehen auf dem Peterhof nicht nur, an diesem Wochenende ist die Dressurreiterin, Silbermedaillen-Gewinnerin von London 2012, auch mittendrin. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Sie ist der neue Stern in der deutschen Dressur-Szene. Kristina Sprehe hat seit 2010 einen kometenhaften Aufstieg hinter sich. Der vorläufige Höhepunkt war die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2012 mit der Mannschaft. Bei der viertägigen Peterhof-Dressur-Gala zeigt die 26-Jährige noch bis Sonntag im Saarland ihr Können. Vier Wochen vor der Europameisterschaft im dänischen Herning ist die Gala in Perl-Borg für sie eine letzte Formüberprüfung. "Wir wollten noch einen Wettbewerb bestreiten, bevor es zur EM geht. Und die Peterhof-Gala scheint ja ein sehr schönes Turnier zu sein", sagt Sprehe im Vorfeld.

Sprehe wurde der Pferdesport praktisch in die Wiege gelegt. So gut wie jeder in ihrer Familie hat seine Berufung in der Zucht, dem Springreiten oder der Dressur gefunden. "Ich hatte schon ganz früh ein tolles Dressur-Pony, und dann hat sich alles einfach so entwickelt", erzählt Sprehe, die auf dem familieneigenen Gestüt aufgewachsen ist.

Sie durchlief die Altersklassen von Pony über Junioren bis Junge Reiter äußerst erfolgreich. Seit 2009 arbeitet sie mit Trainer Jürgen Koschel zusammen, der mit ihr "mehr ins Detail ging". Ende 2010 trat ein weiterer "Mann" in ihr Leben, der sie prägen sollte: Rapphengst Desperados. Mit ihm ging es ab durch die Decke. Ende 2011 waren sie bereits im A-Nationalkader angekommen. Der Sieg in Dortmund im März 2012 katapultierte sie schließlich Richtung Olympische Spiele. "Der Erfolg in Dortmund war sicher einer meiner schönsten Siege. Dort kamen wir zum ersten Mal über 80 Prozent", sagt Sprehe.

In eineinhalb Jahren war das Duo in der Weltspitze angelangt. "Es ging unfassbar schnell, ich konnte es eigentlich erst nach London richtig realisieren", berichtet Sprehe. Und da hatte sie bereits eine Silbermedaille in der Tasche. "London war einfach Wahnsinn, der absolute Wahnsinn. Dort ging ein Traum in Erfüllung", ergänzt die Athletin aus Dinklage auch ein Jahr später spürbar beeindruckt.

Erst vor dem Weltcup-Finale in Göteborg Ende April diesen Jahres gab es erstmals einen Dämpfer. Desperados holte sich eine Zerrung. Das Erfolgs-Paar musste unverrichteter Dinge abreisen. Auch bei der deutschen Meisterschaft in Balve konnten sie nicht antreten. So feierte die Weltranglisten-Fünfte beim CHIO in Aachen vor ein paar Wochen ihre Rückkehr. Doch trotz des Sieges bei einer kleiner dotierten Serie hatte sie ihre Probleme mit Desperados. "Er lässt bei den ersten Turnieren im Freien immer gerne den Hengst raushängen. Aber mittlerweile hat er sich wieder beruhigt", erklärt Sprehe schmunzelnd.

Jetzt ist Sprehe wieder gut gelaunt, denn sie wurde gemeinsam mit Helen Langehanenberg, Isabell Werth und Anabel Balkenhol für die EM nominiert. Diese stand nach dem Aachen-Auftritt auf der Kippe. Doch Bundestrainerin Monica Theodorescu vertraut der BWL-Studentin aus Niedersachsen - der kometenhafte Aufstieg geht also weiter.

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Auf einen BlickAm Freitag standen bei der Peterhof-Dressur-Gala in Perl-Borg zwei Prüfungen auf dem Programm. Den ersten Platz beim Preis von Bottega Conticelli, der Qualifikation für die Grand Prix Kür am Samstagabend, sicherte sich Kristina Sprehe mit Desperados und 78,170 Prozentpunkten. Den Sieg beim Preis von Va-tout, der Qualifikation für den Grand Prix Special am Sonntagnachmittag, holte sich Isabell Werth mit Bella Rose und 76,277 Prozentpunkten. Zeitplan am Wochenende: Samstag: 9.30 Uhr: Preis der Fontis Family Office GmbH und der Kanzlei Hennerkes, Kirchdörfer & Lorz, FEI Intermediaire I (Kleine Tour), international; 13.10 Uhr: Preis der Nürnberger Versicherungsgruppe, St. Georges Special, S5 - Qualifikation für den Nürnberger Burgpokal, national; 20.15 Uhr: Preis der kohlpharma GmbH, FEI Grand Prix Kür (Große Tour), international; Sonntag: 9 Uhr: Preis der Zurich Versicherung Claudia Welter und R+V, FEI Intermediaire I Kür; 12 Uhr: Nürnberger Burg-Pokal der Führzügelklasse; 14 Uhr: Preis der Fürstlich Castell`schen Bank, Grand Prix Special. hej

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